Urgestein der SPD: Hamburgs ehemaliger Bausenator gestorben
Als „Beton Eugen“ war der langjährige Bau- und Verkehrssenator der Stadt Hamburg bekannt, hat auch seine Partei, die SPD, tief geprägt. Nun ist Eugen Wagner im Alter von 83 Jahren gestorben.
Der langjährige Hamburger Bau- und Verkehrssenator Eugen Wagner ist tot. Laut einer von seiner Familie in der Samstagsausgabe des „Abendblatts“ veröffentlichten Traueranzeige starb er bereits am 7. August im Alter von 83 Jahren.
Langjähriger Hamburger Bausenator Wagner verstorben
Ein Sprecher der Hamburger SPD bestätigte den Tod des einst in der Partei mächtigen Strippenziehers, der ab 1983 unter insgesamt drei Hamburger Bürgermeistern als Senator diente. Für seine robuste Art, Politik zu betreiben, erhielt er schließlich den Spitznamen „Beton Eugen“.
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In seiner Amtszeit entstand unter anderem der Stadtteil Neuallermöhe, Ende der 90er Jahre begannen zudem die Planungen für die HafenCity. Er war nie der allergrößte Freund des Fahrrads, erkannte jedoch an, dass es in den 90er Jahren zunehmend eine wichtigere Rolle im Großstadtalltag spielte. 1991 richtete Wagner schließlich den ersten Fahrrad-Beirat in der Verkehrsbehörde ein. In dem Gremium tauschten sich Verbände und Behörden regelmäßig aus, um das Radwegenetz in der Hansestadt zu verbessern. Aus diesem Beirat resultierte unter anderem die noch heute kostenlose Fahrradmitnahme im HVV.
Hamburgs SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf, der selbst viele Jahre als Wagners Büroleiter gearbeitet hat, spricht der Familie und Angehörigen sein Mitgefühl aus. „Besonders in der Wohnungspolitik hat er entscheidende Weichen gestellt“, erinnert er sich. „Mit seinem Einsatz für den sozialen Wohnungsbau und die Stärkung kommunaler Strukturen hat er Hamburg langfristig geprägt. Die Entwicklung der SAGA zur größten kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Deutschlands trägt auch seine Handschrift.“
Wagner gehörte zum Urgestein der Hamburger SPD
Im Februar 1942 in Finkenwerder geboren, gehörte der gelernte Reedereikaufmann zum Urgestein der Hamburger Sozialdemokraten. Als er schließlich nach der Regierungsübernahme der CDU in Hamburg 2001 aus dem Amt schied, war er mit 19 Dienstjahren dienstältester Hamburger Senator. Damals endete die rot-grüne Koalition nach der Bürgerschaftswahl und verlor die Macht an ein Bündnis von CDU, Schill-Partei und FDP. (aba/dpa)
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