Formstark: Der neue St. Pauli-Stürmer Andréas Hountondji (hier beim Warm-up vor dem Test gegen Verona) erzielte zuletzt zwei Tore. Foto: WITTERS

St. Pauli auf Speed: Hountondji reißt das Team mit Tempo und Toren mit

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Die Formkurve zeigt nach oben. Das ist gut, denn der Saisonstart des FC St. Pauli rückt immer näher. Nach dem Verlust von Top-Torjäger Morgan Guilavogui soll Andréas Hountondji in dessen Fußstapfen treten und die letzten Testspiele nähren die Hoffnung, dass dem Nationalspieler des Benin dies auch gelingen könnte, vielleicht sogar noch mehr, wenngleich noch längst nicht alles perfekt läuft. Apropos laufen: Mit seiner Geschwindigkeit macht der wuchtige Angreifer nicht nur seinen Gegenspielern Probleme und lässt sie regelmäßig stehen, er lässt auch die Fans der Kiezkicker staunen. Seine Sprints – oft spektakulär. Mit Wow-Effekt. Und auch das Tor trifft er. Aber es darf gern noch etwas mehr sein. Von beidem.

Stürmer werden in erster Linie an Toren gemessen. Es ist die härteste Währung. Was das angeht, hat Hountondji gezahlt. Mit seinem Treffer zum 1:0-Endstand gegen Hellas Verona, hervorragend vorbereitet von Mathias Pereira Lage, hat er seiner Mannschaft den für das Selbstvertrauen wichtigen Sieg im letzen Test vor Saisonbeginn beschert. Eine Woche zuvor hatte der 23-Jährige beim 2:2 gegen Coventry City für den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gesorgt.

Andréas Hountondji schießt Siegtor gegen Verona

Wichtige Erfolgserlebnisse, nachdem Hountondji im letzten Trainingslager-Test gegen Nizza mehrere Hochkaräter vergeben hatte. Gegen Verona hätte sogar noch einen zweiten Treffer erzielen können, konnte mit seinem Schuss nach einem unwiderstehlichen Sprint über den halben Platz, bei dem er mit Ball schneller als der Gegenspieler war, den Keeper nicht überwinden. Stark war auch sein Zuspiel auf Fujita vor dessen Fernschuss-Chance.

In einigen Situationen agiert der Leih-Stürmer vom englischen Premier-League-Aufsteiger FC Burnley aber noch zu überhastet und gegen Verona stimmten auch die Laufwege nicht immer, oder aber er nutzte nicht konsequent jeden ihm sich bietenden Raum für die von Trainer Alexander Blessin geforderten Tiefenläufe. Das dürfte jedoch auch der großen Hitze (30 Grad im Schatten und kein Schatten auf dem Rasen) und mit Spieldauer zunehmenden Erschöpfung geschuldet gewesen sein. Luft nach oben. Normal. Die Saison hat noch nicht einmal angefangen.

Hohe Geschwindigkeit, robuster Körper, viel Wucht

Es ist aber alles andere als eine gewagte Prognose, dass in der kommenden Spielzeit oft ein Raunen auf den Rängen des Millerntorstadions ertönen wird, wenn der 1,90 Meter große Angreifer wieder einen seiner Sprints anzieht – ähnlich wie dies bei Noah Weißhaupt der Fall war, der in der vergangenen Rückrunde vom SC Freiburg an den Kiezklub ausgeliehen war. Hountondji paart den Speed von Weißhaupt aber noch mit körperlicher Robustheit, hat damit mehr Wucht. Im Idealfall ergibt das eine hohe Durchschlagskraft, die zu möglichst vielen Treffern führen soll. Ob ihm das gelingt und er auch in der Liga zum TORpedo wird, muss sich zeigen. Drei Tore in der Vorbereitung (Verona, Coventry, Silkeborg) sind nicht überragend, aber sie wecken Hoffnungen.

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Am kommenden Samstag hat Andréas Hountondji dann seinen ersten Auftritt am Millerntor, wenn St. Pauli im DFB-Pokal gegen Regionalligist Eintracht Norderstedt antritt. Die Gegenspieler können sich auf einiges gefasst machen – und der in der Sommerpause neuverlegte Rasen wird einer harten Geschwindigkeitsprüfung unterzogen.

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