Manolis Saliakas lacht im Trainingslager des FC St. Pauli

Mitte der Woche freute sich Manolis Saliakas noch sichtlich über seinen gesteigerten Trainingsumfang. Foto: WITTERS

Die Krux bei Saliakas: Warum er strahlte und dann fehlte – zum Saisonstart fit?

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Auf dem Weg zurück von einer Verletzung gibt es gute Tage und weniger gute. Mittwoch war ein richtig guter Tag gewesen für Manolis Saliakas im Trainingslager des FC St. Pauli. Das war auf dem Rasenplatz im österreichischen Flachau zu sehen und ihm auch im Gesicht abzulesen. Der Rechtsverteidiger hatte sichtlich Spaß bei der Einheit, die er fast komplett durchziehen konnte und auch anschließend wirkte er bester Dinge. Kein Wunder: der Tag war ein großer Fortschritt für ihn. So weit war er noch nicht gekommen in dieser Vorbereitung. Am Donnerstag trainierten die Kiezkicker zweimal – und von Saliakas war nichts zu sehen. Und in den Tagen danach? Ein Einsatz zum Saisonstart ist ungewiss.

Die Sache ist knifflig. Die ersten zwei Wochen der Saisonvorbereitung hatte der 28-Jährige aufgrund von hartnäckigen Problemen im Bereich des Schambeins und der Adduktoren verpasst. Eine Problematik, bei der die Belastung runter muss, um sie dann langsam und behutsam zu steigern. Physiotherapie inklusive. Entsprechend vorsichtig startete Saliakas im Trainingslager, war zunächst nur bei den weniger intensiven Teilen der Einheiten dabei. Am Dienstag und Mittwoch absolvierte er große Teile des Mannschaftstrainings, auch Spielformen.

Manolis Saliakas steigert Trainingspensum, muss pausieren

Endlich mittendrin, statt nur dabei. Entsprechend fröhlich war Saliakas nach dem Training, schrieb Autogramme, posierte für Fotos und plauderte entspannt mit einem griechischen St. Pauli-Fan, der ein T-Shirt des Kiezklubs und dazu eine Sporthose von PAOK Thessaloniki trug, und seine Kids dabeihatte.


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Der Trainingstag war ein wichtiger Schritt nach vorn für Saliakas, der sein Pensum hatte steigern können. Doch am Donnerstag fehlte er auf dem Trainingsplatz, absolvierte auch keine individuelle Einheit mit Ball oder lief Runden. Sein Körper hat auf die gesteigerte Belastung reagiert. Das ist alles andere als unüblich bei dieser Art von Verletzung, die genau deshalb so tückisch und manchmal langwierig ist und die Geduld des Spielers auf eine harte Probe stellt. Das erklärt seine komplette Abstinenz bei den beiden Donnerstagseinheiten. Mindestens ärgerlich.

Rückschlag oder nur ein kleiner Dämpfer?

Belastungsstopp. Die brachte Besserung, denn am Freitag machte er zunächst die obligatorisch Aktivierung der Mannschaft im Gym des Teamhotels mit und radelte dann mit den Teamkollegen zum nicht öffentlichen Training auf dem Platz, wo er eine individuelle Einheit absolvieren konnte. Immerhin. Damit ist klar: kein großer Rückfall. Aber ein Alarmsignal des Körpers und ein Dämpfer.

Wann Saliakas wieder – zumindest teilweise – mit dem Team trainieren und dann im letzten Schritt voll ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ist unklar und lässt sich nicht prognostizieren. Die körperliche Problemzone entscheidet. Es ist quasi Training nach Gefühl. Vorsicht ist geboten.

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Solange Saliakas nicht richtig fit ist und in den Bereich der Spielfähigkeit kommt, wird Neuzugang Arkadiusz Pyrka die erste Option als rechter Schienenspieler bleiben und relevante Spielzeit im Test gegen OGC Nizza am Samstag bekommen, um sich weiter mit seinen neuen Teamkollegen einzuspielen, was umso wichtiger werden könnte, sollte Saliakas bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen Eintracht Norderstedt (16. August) nicht wieder einsatzfähig zu sein.

Die vergangenen Tage haben gezeigt: es wird noch ein langer Weg zurück für ihn und es ist alles andere als sicher, dass er auch im ersten Saisonspiel gegen Borussia Dortmund am 23. August am Millerntor nicht in der Startelf steht. Aber auch nicht ausgeschlossen.

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