Schwimmer in Gefahr: Giftige Quallen breiten sich in der Ostsee aus
Die durchsichtige Klammerqualle misst nur wenige Zentimeter, doch ihre Nesseln sind sehr giftig. Ursprünglich ist sie im Pazifik heimisch, nun breitet sie sich auch in der Ostsee aus. Zuletzt wurde sie im Öresund – der Verbindung zwischen Nord- und Ostsee – gesichtet. Wissenschaftler sind besorgt.
Klammerquallen sind für Schwimmer kaum zu erkennen. Sie halten sich bevorzugt in Seegraswiesen oder auf Algen auf. Die klebrige Qualle kann sich an der Haut festsaugen. Ihr Stich ist schmerzhaft, vergleichbar mit mehreren Nadelstichen. Die Folgen: Muskelkrämpfe, Atemnot und Schwellungen. Das Gift der Klammerqualle ist deutlich stärker als das heimischer Quallen.
Sichtungen der Klammerqualle sind in der Ostsee Mitte Juli nicht ungewöhnlich. Doch zuletzt häuften sie sich, wie mehrere skandinavische Medien berichteten. Vor rund einer Woche tauchte die Klammerqualle erstmals in Dänemark auf, bestätigte der dänische Fernsehsender „TV 2”.
Steigende Wassertemperaturen begünstigen Ausbreitung
Schon 2018 wurde die Klammerqualle in schwedischen Gewässern entdeckt. Sie soll über das Ballastwasser von Schiffen den Weg aus dem Pazifik in die Ostsee gefunden haben. Gegenüber dem schwedischen Fernsehsender „TV4 Nyheterna” stellte Thomas Dahlgren, Meeresforscher von der Universität Göteborg, einen Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Ausbreitung der Klammerqualle her: Die steigenden Wassertemperaturen begünstigten ihre Verbreitung an den Küsten Skandinaviens.
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Die Klammerqualle ist eine invasive Art. Welche Auswirkungen ihr zunehmendes Auftreten in Nord- und Ostsee auf das Ökosystem haben wird, ist noch unklar. Wissenschaftler und Behörden sind jedoch beunruhigt. (mp)
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