Nach Krebs-Tod des Vaters: Tennis-Star gibt bewegende Erklärung ab
Sie ist die überraschendste Halbfinalistin bei den MSC Hamburg Ladies Open. Kaja Juvan aus Slowenien steht in der Weltrangliste auf Platz 207. Ein 6:4, 6:7 (5:7), 6:4-Sieg gegen die Spanierin Leyre Romero Gormaz brachte sie in die Vorschlussrunde am Rothenbaum, in der die 24-Jährige am Samstag um 14 Uhr auf die ungarische Titelverteidigerin Anna Bondar trifft. Juvans Erfolg von Hamburg ist ein neuer Höhepunkt für sie in ihrer zweiten Karriere.
Ein ganzes Jahr war Juvan von der Bildfläche verschwunden. Im Januar 2024 hatte die frühere Top-60-Spielerin die Reißleine gezogen, weil sie mental am Ende war. Schulterprobleme hatten sie schon zuvor geplagt. „Ich habe aber in der Phase noch versucht, weiter Gas zu geben, doch dann habe ich gemerkt, dass es wohl besser wäre, eine Pause zu machen, mal durchzuatmen“, sagt Juvan am Donnerstag.
Juvan über gestorbenen Vater: „Ich vermisse ihn“
Die Schulter, sie war das kleinere Problem. Juvans Vater Robert starb im Dezember 2023 an Krebs. „Er hat Tennis wirklich geliebt. Er war mein größter Fan. Er hat immer gesagt, dass ich seinen Traum lebe. Wir hatten wirklich ein sehr enges Verhältnis“, sagt die Slowenin auf MOPO-Nachfrage mit fester Stimme. „Er war der Grund, warum ich angefangen habe, Tennis zu spielen.“

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„Natürlich ist es schwer. Ich vermisse ihn“, sagt sie und der Blick wird glasiger. „Ich vermisse seine Nachrichten, die er mir nach den Matches immer geschrieben hat. Er hatte immer etwas zu kommentieren und das war immer lustig.“ In diesem Moment lächelt die junge Frau, die die Auszeit genutzt hat, um ein Psychologie-Studium an der Indiana University aufzunehmen.
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„Es ist ein Teil des Lebens, jemanden zu verlieren, den man liebt. Viele Menschen erleben das, ich denke, jeder erlebt das. Für mich war es das erste Mal, dass ich eine solche Erfahrung machen musste.“ Der viel zu früh gestorbene Vater, er fehlt ihr, die Erinnerung an ihn aber gibt ihr Kraft. „Das verändert dein Leben. Ich lebe durch ihn“, sagt sie. „Ich bewahre sein Erbe. Das ist es, was mir viel Spaß bereitet.“
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