David Allakhverdiev und Dayana Yastremska

Der MMA-Kämpfer und der Tennis-Star: David Allakhverdiev und Dayana Yastremska sind am Hamburger Rothenbaum unzertrennlich. Foto: WITTERS

„Ein Sport für Tiere“: Tennis-Star liebt Käfig-Kämpfer – und findet das abscheulich

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Es war ein hartes Stück Arbeit. Erst nach 2:21 Stunden hatte Dayana Yastremska ihr Viertelfinale bei den MSC Hamburg Ladies Open gegen die Ungarin Dalma Galfi gewonnen. In Reihe eins am Hamburger Rothenbaum fieberte jemand mit, der in einem knappen Monat selbst sportlich ganz groß rauskommen will: ihr neuer Freund David Allakhverdiev (23).

Eine knappe Stunde nach dem Matchball saß der bärtige Mann mit dem schwarzen Fischerhut in Reihe drei. Dass der Partner bei der Pressekonferenz dabei ist, ist dann doch eher ungewöhnlich, machte es aber noch unterhaltsamer, als Yastremska auf Bitten der MOPO über die Beziehung der beiden Profi-Sportler sprechen sollte.

Yastremska liebt MMA-Kämpfer David Allakhverdiev

Wirklich bitten musste man die 25-Jährige allerdings gar nicht. Aus der Ukrainerin sprudelten die Worte so schnell heraus, wie ihre Grundlinienschläge zuvor über den Center Court geflitzt waren. „Wir kennen uns schon seit fünf Jahren, waren aber jetzt nicht wirklich Freunde“, sagte sie und schon mit einem Lachen hinterher: „Im letzten Jahr haben wir uns dann ein bisschen näher kennengelernt.“


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Dazu muss man wissen: Allakhverdiev, der wie Yastremska aus Odessa kommt, ist in der Ukraine kein Unbekannter. Seine sportliche Karriere begann er als Judoka, in der in den früheren Sowjet-Staaten beliebten Kampfsportart Sambo wurde er 2022 Junioren-Weltmeister, parallel hatte der Sohn einer israelischen Mutter und eines aserbaidschanischen Vaters da schon eine andere Karriere gestartet: als MMA-Kämpfer.

Yastremska hat noch nie einen MMA-Kampf gesehen

Im Käfig-Kampf könnte er sich am 15. August in Sioux Falls im US-Bundestaat South Dakota gegen den Kanadier John Moore zum Mittelgewichts-Weltmeister krönen. Beide sind bislang ungeschlagen. Beim Gedanken an den bevorstehenden Kampf schaudert es Yastremska.

„Das wird sehr schwierig für mich, denn ich habe ihn noch nie kämpfen sehen“, sagt sie. „Ich habe wirklich gute Nerven, denn ich weiß ja, wie es ist, sich im Sport zu duellieren. Wir können auch hinfallen, wir können uns verletzen“, sagt sie über die Tennis-Branche, „aber wir haben eine Distanz zueinander, das ist ein bisschen was anderes, als wenn dir ins Gesicht geschlagen wird.“

Sie verabscheue Gewalt, habe überhaupt noch nie einen MMA-Kampf gesehen, führt sie aus. „Ich kann nicht mal hinschauen, wenn Leute auf der Straße miteinander kämpfen.“ Komplett die Augen verschließe sie vor dem Sport ihres Freundes aber nicht. „Ich kenne ein paar Regeln“, sagt sie. „Die wichtigste Regel ist, dass es keine Regeln gibt.“

Yastremska: „Dieser Sport müsste verboten werden“

Früher habe sie selbst geboxt. MMA aber sei eine andere Kategorie. „Das ist doch ein Sport für Tiere“, sagt Yastremska, während ihr Freund drei Meter weiter milde lächelt. „Mental musst du schon verdammt stark sein, um so etwas zu machen, denn du weißt ja nie, wie es ausgeht.“

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Damit nicht genug. „Wenn es nach mir ginge“, sagt die Weltranglisten-39. im Tennis, „müsste dieser Sport verboten werden.“ Allakhverdiev nimmt die Worte regungslos auf, er scheint ihre Meinung zu kennen, sich daran aber nicht groß zu stören. „Ja, wirklich“, bekräftigt die Rothenbaum-Halbfinalistin. „Dabei können sich Menschen so ernsthaft verletzen. Finden Sie nicht, dass das verboten werden sollte?“, fragt sie in die Runde. „Das ist wirklich gefährlich.“

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Trotzdem will sie zuschauen in South Dakota – vermutlich mit den Händen vor dem Gesicht. Eine Geste, die sie schon während der Pressekonferenz mehrfach vollführte. Angst werde sie haben und die Hoffnung, „dass er da gut herauskommt“, sagt sie. „Dann muss er mich danach zu den US Open begleiten.“ Die Schmerzen, beim Tennis zuzuschauen, dürften für David Allakhverdiev überschaubar sein.

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