Drei Demos wegen „Blauer Moschee“: Islamisten und ihre Gegner treffen aufeinander
Die berühmte Blaue Moschee an der Alster: Jahrzehntelang die bedeutendste Propagandastelle des iranischen Mullah-Regimes. Von dort wurde die libanesische Terrororganisation Hisbollah unterstützt und aggressiver Antisemitismus verbreitet. Deshalb hat die damalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) das „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH), das in der Moschee seinen Sitz hatte, verboten. Ein Jahr ist seitdem vergangen – und den Jahrestag nutzt nun eine Gruppe von schiitischen Muslimen, um für die Wiedereröffnung zu demonstrieren.
Das sogenannte „Aktionskomitee Wiederöffnung der Imam-Ali-Moschee“ ruft in sozialen Medien zur Teilnahme an einer Großdemonstration auf, die an diesem Samstag auf dem Hachmannplatz (St. Georg) stattfindet. Zwischen 1200 und 2000 Teilnehmer werden erwartet. Dahinter stecken mutmaßlich Personen mit einer großen Nähe zum iranischen Mullah-Regime.
Aktionskomitee: „Moschee soll wieder ein Haus für gläubige Menschen werden“
Die Teilnehmer der Großdemo wollen vom Hauptbahnhof bis zur Imam-Ali-Moschee (also der Blauen Moschee) marschieren. Christian Sandow, ein Konvertit und Sprecher des Aktionskomitees über die Ziele seiner Organisation zur MOPO: „Die Moschee ist ein sakrales, geweihtes Gotteshaus, das einzig für den Zweck gebaut wurde, den Schiiten in Hamburg einen religiösen Ort zu geben. Das war so und das soll auch wieder so sein. Die Moschee soll wieder zu einem offenen Haus für gläubige Menschen werden – allen voran für uns deutsche Schiiten.“

Mina Ahadi vom Zentralrat der Ex-Muslime will eine Wiedereröffnung der Blauen Moschee um jeden Preis verhindern. Sie sagt: Die Blaue Moschee sei für viele Exil-Iraner und säkulare Muslime ein Symbol der jahrzehntelangen Einflussnahme Teherans in Deutschland. „Diese Moschee war nie ein Ort des Friedens, sondern ein Zentrum der Islamischen Republik Iran – direkt an der Alster!“
Gegner sagen: „Moschee darf nicht wieder in die Hände iranischer Agenten fallen“
Genauso sehen es Dr. Necla Kelek, Vorsitzende des Vereins Säkularer Islam Hamburg, und Hourvash Pourkian vom Verein „International Women in Power“. „Es darf nicht sein, dass das Gebäude irgendwann wieder in die Hände iranischer Agenten fällt“, warnt Kelek, und die Exil-Iranerin Hourvash Pourkian fordert, dass aus der Moschee ein Kulturzentrum wird, ein Ort für säkulare Muslime, für Integration, für Bildung. „Keine Rückkehr zur Vergangenheit.“

Deshalb ist auch eine Gegendemonstration angekündigt. Die soll Samstag um 13 Uhr vor der Blauen Moschee beginnen. Ahadi, Kelek, Pourkian & Co. werden also schon da sein, wenn der Protestzug vom Hauptbahnhof eintrifft. Die Polizei geht aber dennoch davon aus, dass alles friedlich bleibt. Sprecher Christian Schreiber sagt, dass Polizeikräfte selbstverständlich die Demonstrationen begleiten und für Sicherheit und Ordnung sorgen werden.
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Unterdessen ist noch eine dritte Demo angemeldet. Hier nennt sich der Veranstalter „Initiative freies Europa“ und das Motto des Protestzugs lautet „Deutschland islamistenfrei“. Der Veranstalter rechnet mit 100 Teilnehmern. Wer sich hinter dieser ominösen Gruppe verbirgt, ist unklar.
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