Englands Frauen jubeln

EM-Halbfinale! Englands Frauen gewannen in einem verrückten Spiel nach Elfmeterschießen gegen Schweden. Foto: IMAGO/ABACAPRESS

„Schon tot und begraben“: Engländerinnen feiern verrücktes EM-Comeback

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Das Projekt Titelverteidigung schien für England gegen Schweden schon beendet. Dann erlebte die EM ein starkes Comeback und ein völlig verrücktes Elfmeterschießen.

Erst ganz viel Drama, dann Tränen und noch mehr Emotionen: Als der sagenhafte Elfmeter-Krimi mit dem 14. Schuss ein Ende fand, brachen im Züricher Letzigrund alle Dämme. Viele Spielerinnen – ob englische oder schwedische – lagen auf dem Rasen und weinten hemmungslos, andere feierten außer Rand und Band mit den euphorisierten Fans. Während Schweden tieftraurig nach Hause fährt, träumt England nach einem denkwürdigen EM-Viertelfinale von der Titelverteidigung.

Wiegman: „Hätten vier oder fünf Mal ausscheiden können“

„Das war eines der härtesten Spiele, die ich je gesehen habe. Wir hätten vier oder fünf Mal ausscheiden können“, sagte Englands Erfolgstrainerin Sarina Wiegman. Auch sie wurde nach dem irren Halbfinal-Einzug gegen Schweden von ihren Gefühlen überwältigt – ein derartiges Fußball-Spektakel wie jenes am späten Donnerstagabend, das so viele Wendungen bereithielt, hatte selbst die erfahrene Niederländerin noch nicht erlebt. Sie müsse sich nach diesem verrückten Spiel „erst einmal beruhigen“.

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Schon in der regulären Spielzeit hatte der Titelverteidiger wie der sichere Verlierer ausgesehen, holte ein 0:2 dank eines Doppelschlags von Lucy Bronze (79.) und Michelle Agyemang (81.) in der Schlussphase aber noch auf. Im Elfmeterschießen scheiterten die Engländerinnen dann vier Mal an der schwedischen Schlussfrau Jennifer Falk – und siegten doch, weil die Skandinavierinnen ihrerseits gleich fünf Versuche vergaben. Deshalb dürfen die Engländerinnen, die mehrfach einen Schuss vor dem Aus standen, am Dienstag (21 Uhr) tatsächlich im Halbfinale gegen Außenseiter Italien ran.

„The winner takes it all!“: Medien in England feiern ihre Frauen

In der Heimat herrschte am Freitag natürlich Partystimmung. „The winner takes it all!“, entlehnte der Guardian bei ABBA. Die Sun nannte das englische Team eine „Katze mit neun Leben: Die Lionesses stürmen nach dem stressigsten Elfmeterschießen jemals ins Halbfinale der Euro 2025.“ Während der Daily Mirror ein „brillantes Comeback“ feierte, schrieb der „Telegraph“ treffend: „Die Lionesses sahen schon tot und begraben aus. Es sah so aus, als wären sie ohne Ideen, ohne Antworten und auf dem Weg aus dem Turnier – doch dann kam eins der verrücktesten Elfmeterschießen aller Zeiten.“

Die Heldenrolle an diesem epischen EM-Abend war, wie konnte es anders sein, für eine Torhüterin vorgesehen. Wie eng Trauer und Triumph beieinander lagen, zeigten die Schlussfrauen. Während Schwedens Jennifer Falk gleich vier Elfmeter hielt und nach einem eigenen Fehlschuss trotzdem tieftraurig die Arena verließ, feierte England vor allem Hannah Hampton. „Es war stressig anzusehen und stressig zu spielen“, sagte sie.

Englands Lucy Bronze übernimmt Verantwortung

Hampton zeigte im finalen Akt dieses Viertelfinal-Showdowns zwei Paraden, zudem schoss Schweden zweimal drüber und scheiterte einmal am Pfosten. Lucy Bronze verwandelte den 13. von 14 Schüssen zum letztlich entscheidenden 3:2. „Ich musste viel Verantwortung übernehmen. Als ältere und erfahrene Spielerin verlassen sich die anderen auf mich“, betonte die 33-Jährige. Die 18-jährige Smilla Holmberg drosch den letzten Ball schließlich drüber – der Rest ist Geschichte.

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Englands Kapitänin Leah Williamson war „wirklich stolz“, Chloe Kelly lobte die „unglaubliche Widerstandsfähigkeit der Mannschaft“. Der Spielverlauf sei so „nicht geplant“ gewesen. „Aber“, führte die Angreiferin aus, „es ist eine Erfahrung, die wir uns zu Herzen nehmen und aus der wir lernen werden.“ Das Gelernte wollen die Lionesses am Dienstag auf den Platz bringen – und ein Drama dabei am liebsten vermeiden. (sid/hen)

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