Fall „White Tiger“: Polizei ermittelt gegen einen weiteren Hamburger
Der Fall um den 20-jährigen Hamburger, der als „White Tiger“ Kinder und Jugendliche missbraucht und mindestens einen Jungen in den Suizid getrieben haben soll, zieht möglicherweise noch größere Kreise als bisher angenommen: Die Polizei ermittelt nun gegen einen weiteren Verdächtigen aus Hamburg, der Verbindungen zu der Gruppe um den Tatverdächtigen gehabt haben soll.
Wie die Staatsanwaltschaft sagt, soll der neue Verdachtsfall ebenfalls Bezüge zur Online-Community „764“ haben, als deren Kopf „White Tiger“ gilt. Das berichtet der NDR. Diese Gruppierung tauscht laut Behörden auf Plattformen wie Discord oder Telegram gezielt selbst produzierte Gewaltvideos aus – darunter Aufnahmen, in denen sich Kinder selbst verletzen oder erniedrigen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bestehe jedoch kein Zusammenhang zwischen dem neuen Fall und dem bereits inhaftierten „White Tiger“, bürgerlich Shahriar J. Es gebe keinen Kontakt zwischen den beiden Beschuldigten, so Behördensprecherin Mia Sperling-Karstens gegenüber dem Sender.
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Weitere Details zum neuen Verdächtigen wurden bislang nicht veröffentlicht. Laut Informationen des NDR laufen bundesweit weitere Ermittlungen zu „764“. Wie viele Personen derzeit im Fokus der Behörden stehen, ist unklar. Das Bundeskriminalamt erklärte, man äußere sich grundsätzlich nicht zu laufenden Verfahren.
Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass sich seit der Festnahme von Shahriar J. weitere besorgte Eltern bei den Ermittlungsbehörden gemeldet haben. Sie hätten die Befürchtung geäußert, dass auch ihre Kinder Opfer des 20-Jährigen geworden sein könnten, sagte die Staatsanwaltschaft Hamburg. (tst)
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