Kevin Behrens auf der St. Pauli-Bank beim Spiel des VfL Wolfsburg am Millerntor

Kevin Behrens musste sich bei Wolfsburgs Auswärtsspiel am Millerntor reichlich Kritik anhören und ansehen. Foto: imago/regios24

Nach Fan-Wut auf St. Pauli: Nächster Behrens-Shitstorm wegen Transfer

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Fußballprofi Kevin Behrens sorgt erneut für Diskussionen – diesmal nicht auf dem Platz, sondern wegen seines Wechsels in die Schweiz. Der 34-jährige Stürmer hat beim FC Lugano einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Doch anstatt Euphorie löste der Transfer in den sozialen Medien einen regelrechten Shitstorm aus.

Unter dem offiziellen Verkündungspost des Klubs auf Instagram häuften sich kritische Kommentare, viele versehen mit Regenbogenflaggen. Zahlreiche User machten ihrem Unmut Luft: Behrens sei nicht willkommen, schrieben sie, und warfen dem Verein vor, mit diesem Transfer seine eigenen Werte zu verraten. Der Hintergrund dieser massiven Proteste liegt einige Monate zurück – in einem Vorfall, der insbesondere in Hamburg bereits für heftige Reaktionen gesorgt hatte.

Behrens weigerte sich, Regenbogen-Trikots zu signieren

Im Herbst 2024 war Behrens beim VfL Wolfsburg in eine Kontroverse geraten, als er sich bei einer Signierstunde weigerte, Regenbogentrikots zu unterschreiben. Medienberichten zufolge soll er dabei die Worte „so eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht“ gesagt haben – ein homophober Ausfall, der nicht nur bei seinem damaligen Klub, sondern im gesamten deutschen Fußball für Entsetzen sorgte. Zwar entschuldigte sich Behrens später öffentlich und sprach von einem Missverständnis, doch die Glaubwürdigkeit seiner Reue wurde vielerorts infrage gestellt. Der Vorfall blieb nicht folgenlos: Wolfsburgs Sportdirektor Sebastian Schindzielorz nannte das Verhalten „inakzeptabel“, sprach von internen Konsequenzen, und der damalige Trainer Ralph Hasenhüttl betonte, man habe die Sache besprochen und disziplinarisch geahndet. Auch VfL-Kapitän Maximilian Arnold äußerte sich – er räumte ein, dass Behrens sich „danebenbenommen“ habe, forderte aber zugleich eine zweite Chance.

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Für die Fans des FC St. Pauli war das allerdings keine Option. Beim Hinrundenspiel gegen Wolfsburg in der vergangenen Bundesliga-Saison am Millerntor Ende Oktober 2024 machten die Anhänger unmissverständlich klar, was sie von Behrens halten. Noch bevor er den Platz betrat, wurde das Lied „Over the Rainbow“ gespielt. Auf den Rängen zeigten die Fans Plakate mit Slogans wie „Mehr Liebe, weniger Kevin B.“, einige trugen Regenbogenkleidung, viele hatten Regenbogen-Fahnen dabei. Als Behrens schließlich in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, wurde er über Minuten hinweg ausgepfiffen.

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Dass sich die Aufregung nun auch in Lugano wiederholt, überrascht nicht. Viele der kritischen Stimmen auf Instagram stammen offenbar nicht nur aus Deutschland – auch Schweizer Fans äußern Unverständnis über die Verpflichtung. Der FC Lugano reagierte bislang zurückhaltend, sprach von einem „bedauerlichen Vorfall“ in der Vergangenheit und verwies darauf, dass sich Behrens öffentlich entschuldigt habe. Man habe den Spieler über die Werte des Vereins informiert und gehe davon aus, dass er diese respektiere. Sportlich sei Behrens mit seiner Erfahrung und seiner Physis eine sinnvolle Ergänzung, betonte der Klub.

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