Anfang Juni hatte Aylo, der Konzern hinter Sex-Seiten wie Pornhub und RedTube Inhalte blockiert und stattdessen eine Stellungnahme zu der Alterskontrolle veröffentlicht.

Anfang Juni hatte Aylo, der Konzern hinter Sex-Seiten wie Pornhub und RedTube Inhalte blockiert und stattdessen eine Stellungnahme zu der Alterskontrolle veröffentlicht. Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP/Ketty Beyondas

Porno-Streit in Frankreich – Schlappe für Sex-Seiten-Betreiber

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Frankreich hat im Streit mit Betreibern von Porno-Webseiten über neue Jugendschutzregeln einen Etappensieg eingefahren. Neue strenge Regeln zur Alterskontrolle auf den Seiten gelten wieder. Der Staatsrat als oberstes französisches Verwaltungsgericht nahm eine zeitweise Aussetzung der Auflagen zurück.

Hammy Media, der Betreiber von xHamster, habe nicht nachweisen können, dass die neuen Vorschriften der Firma unmittelbaren und schweren wirtschaftlichen Schaden zufügen könnten, hieß es vom Gericht.

Für einen besseren Jugendschutz müssen Porno-Plattformen in Frankreich seit Kurzem schärfere Kontrollmechanismen schaffen. Einfach anzuklicken, dass man älter als 18 Jahre ist, reicht nicht mehr. Zur Wahrung der Anonymität sollen externe Seiten das Alter der Nutzer überprüfen.

Millionen Minderjährige auf Pornoseiten in Frankreich

Die Pornoseite erhält dann nur eine Bestätigung, dass die Person volljährig ist und kennt seine Identität nicht. Der externe Dienstleister kennt zwar die Identität des Nutzers, aber nicht den Grund der Altersabfrage.

Laut Zahlen der französischen Aufsichtsbehörde für Digitales (Arcom) aus dem Jahr 2023 besuchten jeden Monat 2,3 Millionen Minderjährige Pornoseiten. Minderjährige machten demnach 12 Prozent der Seiten-Nutzer im Land aus.

Seiten-Betreiber gehen teils auf die Barrikaden

Der Streit um die Pornos schaukelt sich bereits seit Wochen hoch. Anfang Juni hatte Aylo, der Konzern hinter Pornhub, RedTube und YouPorn, Inhalte aus Protest gegen die Vorschriften blockiert. Statt den erotischen Videos gab es für Menschen in Frankreich dann nur noch eine Stellungnahme des Konzerns zu der Alterskontrolle zu beäugen.

Der Konzern hinter xHamster ging noch einen Schritt weiter und zog vor Gericht. Während die neuen Vorschriften vom Verwaltungsgericht Paris Mitte Juni ausgesetzt wurden, nahm der Staatsrat diese Pause nun zurück.

Eine Entscheidung darüber, ob die Vorschriften rechtmäßig sind, hat das Gericht nicht getroffen. Weitere Entscheidungen dürften folgen – und der Streit zwischen Porno-Konzernen und dem französischen Staat damit weitergehen.

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