Pro-Palästina-Demo in Hamburg

Die propalästinensische Protestgruppe „Thawra! Hamburg“ wurde als gesichert extremistisch eingestuft. Foto: Thawra! Hamburg / Screenshot Instagram

„Skandalös!“: Antisemitische Gruppe beim Methfesselfest

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Vom Verfassungsschutz beobachtet: Die Gruppierung „Thawra“ soll beim Methfesselfest auftreten. Auf einem Platz, benannt nach Else Rauch, die von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Dennis Gladiator, Sprecher der CDU-Fraktion, kritisiert die „unheilige Allianz zwischen Linken und Antisemiten“ scharf und fordert die Einstellung des Events. Gladiator: „Die Veranstaltung ist eine Schande und ein Schlag ins Gesicht eines jeden Demokraten.“

Else Rauch (1888 geboren) war Lehrerin in Eimsbüttel, als die Nazis an die Macht kamen. Ihre Familie war im früheren 20. Jahrhundert vom Judentum zum Christentum konvertiert. Trotz christlicher Konfession wurde sie 1933 in die Pension gezwungen und als „Volljude“ eingestuft. Damit gehörte sie zu den ersten Deportierten. Im Mai 1942 wurde sie in das Vernichtungslager Kulmhof gebracht und am ersten Tag ermordet. Ihr ist der Else-Rauch-Platz in Eimsbüttel gedacht.

Auf eben jenem Platz findet am Freitag und Samstag, den 11. und 12. Juli, das Methfesselfest statt. Organisiert wird es von der linksextremistischen Deutschen Kommunistischen Partei (DKP). Unter dem Motto „Mit Vergnügen Position beziehen“ gibt es musikalische Beiträge, Podiumsdiskussionen und Vorträge zu aktuellen politischen Themen – und mit einem Stand dabei soll die als gesichert extremistisch eingestufte Bestrebung „Thawra“ sein. Auf Instagram kündigt „Thawra“ ihre Teilnahme an. Es werden Flyer, Sticker und weiteres an ihrem Stand angeboten.

Wer ist „Thawra“?

„Thawra“ bezeichnet sich als junge migrantische antiimperialistische Selbstorganisation aus Hamburg. Auf ihrer Website schreiben sie: „Wir organisieren Widerstand und Irritationen gegenüber den vorherrschenden Systemen, die das Leid des Globalen Südens zu verantworten haben.“

Die Gruppierung wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Torsten Voß, Leiter des Landesamts für Verfassungsschutz, gab bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes für Hamburg Ende Juni bekannt: „Thawra“ sei von deutlichem Antisemitismus, der Ablehnung des Existenzrechts Israels und durch die Zusammenarbeit mit linksextremistischen Gruppen geprägt.


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Dennis Gladiator: Genehmigung ist „skandalös“

„Thawra“ habe – nach Informationen des „Abendblatts“ – Israel als „Apartheidsstaat“ bezeichnet, sowie Plakate von einer Veranstaltung zur Solidarität mit Geiseln vom 7. Oktober im Mülleimer entsorgt. Die Gruppe organisierte ebenfalls das Camp an der Moorweide mit. Das Protestcamp war als Mahnwache unter dem Motto „Finger weg von Rafah“ am 6. Mai in Rotherbaum errichtet worden. Auf Transparenten wurden Israel Vertreibung, Besatzung und Apartheid vorgeworfen und zum Widerstand aufgerufen.

Dennis Gladiator, innenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion Hamburg, kritisiert den Auftritt der Gruppe scharf: „Damit treten Linksextremisten und Feinde Israels als unheilige Allianz im öffentlichen Raum Hand in Hand auf. Dass dies auch noch auf dem Else-Rauch-Platz genehmigt wurde, ist nicht nur geschichtsvergessend, sondern skandalös!“ Er fordert eine Rücknahme der Genehmigung für das gesamte Methfesselfest durch das Bezirksamt Eimsbüttel.

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Weiter sagt Gladiator: „Offener Judenhass und Antisemitismus sind überall und jederzeit zu verurteilen und zu verfolgen. (…) Die Veranstaltung ist eine Schande und ein Schlag ins Gesicht eines jeden Demokraten.“ (mp)

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