Er steht unter Beobachtung: So sieht es mit St. Pauli und Afolayan nach dem Start aus
Es ist immer eine Frage von Stil, Niveau und Reife, ob man es schafft, gestärkt aus einer von Disharmonien gestörten zwischenmenschlichen Beziehung hervorzugehen. Beim FC St. Pauli macht es derzeit den Anschein, als würden zwei nicht ganz unwichtige Bestandteile des Bundesliga-Teams wieder zueinander finden.
Als der Klub vor gut einer Woche in die Saisonvorbereitung gestartet war, hatte Trainer Alexander Blessin erstmals öffentlich Stellung bezogen zu arg kritischen Worten von einem seiner Schützlinge. Oladapo Afolayan hatte bekanntlich nach dem letzten Spiel der Vorsaison einigermaßen deutlich seinem Unmut Luft gemacht über eine vermeintlich zu defensive Spielweise und die Betrachtung seiner eigenen Leistungen.
Dapo Afolayan bei Alex Blessin unter Beobachtung
„Dass ich das nicht so toll fand, ist klar“, hatte der Coach erklärt, „denn das hat schon ein bisschen was mit Respekt zu tun. Nicht nur mir gegenüber, sondern auch gegenüber dem Staff und der Mannschaft. Er hat sich sicher keinen Gefallen getan und ist in der Bringschuld. Es liegt an ihm, welche Signale er zeigt auf dem Platz. Und da werde ich extrem drauf gucken.“
Afolayan mit gutem Draht zu St. Paulis Führungsspielern
Wobei es aus seiner Sicht schon eine Herausforderung ist, das Angekündigte zu tun, ohne dem Spieler das Gefühl zu geben, der Trainer würde nur auf Aussetzer jedweder Art warten. Für Afolayan wiederum ist es auch nicht viel einfacher, einen guten Eindruck zu hinterlassen, ohne sich dabei anzubiedern oder das Gesicht zu verlieren. Aber so, wie es aktuell den Anschein macht, haben beide Protagonisten einen sehr erwachsenen Weg des Umgangs miteinander eingeschlagen.
Kann St. Pauli den Vorfall bald schon abhaken?
Die Mannschaft hat zudem eh nie den Eindruck vermittelt, sie wäre dem Engländer gegenüber über Gebühr nachtragend. Dass Afolayan zudem einen guten Draht hat zu Führungsspielern wie Nikola Vasilj, Eric Smith oder Karol Mets, die sämtlich zu seiner Hochzeit im Juni auf Mallorca eingeladen waren, ist gewiss auch nicht verkehrt. Vermutlich wird er sich mit den erfahrenen Profis über die Geschichte ausgetauscht haben.
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In jedem Fall ist das, was man derzeit täglich an der Kollaustraße zu sehen bekommt, in keiner Weise negativ auffällig. Blessin leitet die Einheiten gewohnt lautstark und mit viel Verve, Afolayan ist rein sportlich gut aufgelegt, hängt sich sichtlich rein und ist immer für einen Spaß zu haben. Wer nichts von dem Disput aus dem Mai wüsste, käme niemals darauf. Wenn alles gut läuft, kann man vermutlich alsbald einen Haken hinter den Vorfall machen.
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