Spanische Regierungspartei verbietet Mitgliedern Sex mit Prostituierten
Mitglieder der spanischen Regierungspartei PSOE dürfen sich in Zukunft nicht mehr mit Prostituierten vergnügen. Wer sich nicht daran hält, wird der Partei verwiesen. Das soll nun als Artikel in der Parteisatzung stehen. Ein Beschluss vor dem Hintergrund massiver, parteiinterner Skandale.
Prostitution stelle Gewalt gegen Frauen dar und sei unvereinbar mit Menschenrechten und demokratischen Grundsätzen – so begründet die PSOE ihre Entscheidung. Partei- und Regierungschef Pedro Sánchez erklärte: Der Körper einer Frau stehe nicht zum Verkauf. Für gegenteiliges Verhalten dürfe es keinen Platz in der Partei geben. Der Spiegel berichtete zuerst.
Der Beschluss fällt in einer Zeit parteiinterner Skandale: Wegen Verwicklungen in eine Schmiergelder- und Prostitutionsaffäre wurde PSOE-Generalsekretär Santos Cerdán vor wenigen Tagen festgenommen. Er trat von seinem Posten zurück. Auch Ex-Verkehrsminister José Luis Ábalos soll in die Affäre verwickelt sein. Unerwartet trat zudem am Samstag Francisco Salazar, ein enger Mitarbeiter von Sánchez, zurück. Mehrere Frauen hatten ihm unangemessenes Verhalten vorgeworfen.
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Aktuell herrscht die bisher größte politische Krise in Sánchez’ Amtszeit, der Parteichef sprach von einer schwierigen Phase für die Sozialisten. Er entschuldigte sich auch dafür, den korruptionsverdächtigen Parteikollegen vertraut zu haben. Einen Rücktritt lehnt er ab, ein Parteichef müsse auch schwierigen Zeiten standhalten. Seit 2021 versteht sich die PSOE offiziell als feministische Partei: Die Bekämpfung von Prostitution zählt zu ihrem Hauptanliegen. (mp)
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