Laura Siegemund am jubeln

Laura Siegemund steht im Achtelfinale in Wimbledon. Foto: Imago / Shutterstock

„Mein Name passt da irgendwie nicht rein“: Tennis-Ass Siegemund verblüfft sich selbst

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Laura Siegemund ist in Wimbledon die letzte deutsche Hoffnung. Ihr voller Terminkalender wird für die Achtelfinalistin zum Problem.

Bei den Namen ihrer prominenten Vorgängerinnen machte Laura Siegemund große Augen. „Diese Liste hört sich an, als ob mein Name da irgendwie nicht reinpasst“, sagte die letzte deutsche Hoffnungsträgerin in Wimbledon mit einem Lachen. Als erst sechste Frau in der Open Era steht sie im Alter von 37 Jahren im Achtelfinale des Rasen-Klassikers – das hatten zuvor nur Billie Jean King, Martina Navratilova, Virginia Wade sowie Serena und Venus Williams geschafft.

Siegemund trifft jetzt auf Lucky Loser aus Argentinien

Der Unterschied: Anders als bei den Topstars früherer Tage kommt der Erfolgslauf von Siegemund völlig überraschend. Eigentlich ist sie auf das Doppel und das Mixed fokussiert, das Erreichen der Top 16 im Einzel ist schon jetzt ihr zweitbestes Ergebnis bei einem Grand-Slam-Turnier nach dem Viertelfinaleinzug bei den French Open 2020. Vom Ergebnis her sei es „absolut einer der größten Erfolge meiner Karriere“, sagte die Schwäbin, nachdem sie sensationell die Weltranglistenachte Madison Keys (USA) in zwei Sätzen ausgeschaltet hatte. Nun scheint für die Nummer 104 der Welt, die in der Rangliste um rund 30 Plätze klettern wird, vieles möglich.

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Denn in der Runde der letzten 16 trifft sie auf die Argentinierin Solana Sierra, die als Lucky Loser bei ihrem Wimbledon-Debüt bis ins Achtelfinale vorgedrungen ist. „Wir sind beide in der Position, dass wir nicht gedacht hätten, dass wir so weit kommen“, sagte Siegemund. Verschnaufen vor der Partie am Sonntag? Das ist für Siegemund nicht möglich.

Siegemund siegt auch im Doppel ganz glatt

Denn am Samstag musste sie im All England Club noch ihr Zweitrundenduell im Doppel an der Seite der Brasilianerin Beatriz Haddad Maia bestreiten (6:3, 6:1 gegen die Britinnen Jodie Burrage/Sonay Kartal) bestreiten. Ihre Teilnahme am Mixed-Wettbewerb mit dem Franzosen Édouard Roger-Vasselin sagte Siegemund kurzfristig ab. Es wäre zu „tough, alle drei Wettbewerbe zu spielen“, erklärte Siegemund. Im Doppel und Mixed ist Siegemund dreimalige Grand-Slam-Gewinnerin, doch für ein Ende ihrer Einzelkarriere ist sie einfach noch zu gut. Bereits in der zweiten Runde hatte sie mit Leylah Fernandez (Kanada) eine gesetzte Spielerin ausgeschaltet. Gegen die Australian-Open-Siegerin Keys zeigte sie eine taktische Meisterleistung und gewann hochverdient.

278.000 Euro Preisgeld hat Siegemund schon sicher

Das Achtelfinale bringt ihr bereits 240.000 Pfund (ca. 278.000 Euro) Preisgeld ein. Die unermüdliche Siegemund, die 2016 (Båstad) und 2017 (Stuttgart) auf Sand ihre bislang einzigen Turniere gewonnen hat, geht nun sogar leicht favorisiert in das Duell mit Sierra (ab ca. 15 Uhr/live bei Prime Video). Die Argentinierin, die als erster weiblicher Lucky Loser das Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreichen kann, sei „eine aufstrebende junge Spielerin“. Sie selbst habe sich in den vergangenen Jahren aber ebenfalls „weiterentwickelt“, sagte Siegemund – und fügte in Bezug auf ihre prominenten Vorgängerinnen an: „Mich da dazuzuzählen, da fühle ich mich ein Stück weit geehrt.“ (sid/Hen)

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