Die Elbfähre „Amt Neuhaus“ überquert die Elbe.

Einige Elbfähren mussten wegen Niedrigwasser bereits ihren Betrieb einstellen. (Archivbild) Foto: picture alliance/dpa/Philipp Schulze

Tiefstand auf der Elbe – Schiffe sitzen fest, Fähren stoppen, Fischer in Sorge

Die Elbe führt so wenig Wasser wie selten zuvor – in Teilen Norddeutschlands ist der Fluss kaum noch schiffbar. Trockenheit seit Monaten, kaum Regen im Juni: Die Folgen sind nun unübersehbar. Besonders zwischen Dömitz und Hitzacker ist die Lage dramatisch – hier liegt die Fahrrinne bei gerade einmal 50 Zentimetern Tiefe.

Tilman Treber vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Lauenburg sprach im Interview mit dem NDR von einer angespannten Situation: „Wir hatten wirklich ein sehr trockenes Frühjahr.“ Auch Schnee im Winter habe gefehlt, dadurch sei kaum Schmelzwasser in die Elbe gelangt, so der Experte.

Boote stranden, Fähren stoppen

Treber weiter: „Es müsste nachhaltig regnen, damit die Wasserstände steigen.“ Ein paar Schauer würden laut Prognosen nicht ausreichen, um die Lage zu entspannen. In der sogenannten „Strecke 9“ zwischen Dömitz und Hitzacker sei die Schifffahrt oberhalb des Elbe-Lübeck-Kanals praktisch zum Erliegen gekommen.

Nicht nur große Schiffe haben Probleme: Selbst Sportboote bleiben in der flachen Fahrrinne stecken, müssen von Sandbänken gezogen werden. In Hitzacker und Neu Darchau haben die Elbfähren den Betrieb wegen des Niedrigwassers bereits eingestellt, so der NDR.

Hafenmeister warnt, Fischer blicken mit Sorge auf die Elbe

Im Hafen von Hitzacker liegt die Wassertiefe stellenweise bei wenigen Dezimetern. Hafenmeister Rainer Beller macht gegenüber dem NDR deutlich: „Wir können nicht garantieren, dass Boote bei dem niedrigen Wasserstand in den Hafen rein- und auch wieder rausfahren können.“

Auch die Elbfischer schlagen Alarm. „Die kleineren Gewässer trocknen langsam aus“, warnt Eckhard Panz aus Hohnstorf. Kollege Christian Köthke sorgt sich um den Sauerstoffgehalt der Elbe – vor allem im Hamburger Hafen. Dort werde es für Wanderfische zunehmend kritisch.

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Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) gibt für den niedersächsischen Abschnitt vorerst Entwarnung – die Situation werde aber genau beobachtet. (apa)

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