Böller, Explosion, Feuerwerk

Die Explosion eines Böllers (Symbolbild) Foto: IMAGO / ANP

Vorbild für Deutschland? Niederlande verbieten Silvesterböller

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Draußen sind es 33 Grad, doch im niederländischen Parlament geht es um den Winter. Die Abgeordneten fassten einen Beschluss zum Thema Silvester-Feuerwerk: Böller werden bald verboten sein.

Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 dürfen Privatleute keine Feuerwerkskörper mehr abbrennen. Die Erste Kammer des Parlaments, dem deutschen Bundesrat vergleichbar, stimmte in Den Haag mit großer Mehrheit für das Böllerverbot. Zuvor hatte bereits die Zweite Kammer zugestimmt.

Der kommende Jahreswechsel wird der letzte sein, an dem sie „knallen“ dürfen. Nach Angaben der Regierung ist es aus Verwaltungsgründen nicht möglich, das Verbot bereits in diesem Jahr umzusetzen.

Angriffe auf Polizisten und Sanitäter Grund für das Verbot

Anlass für das Verbot ist die zunehmende Gewalt zu Silvester. In den vergangenen Jahren waren regelmäßig Polizisten, Feuerwehrleute und Hilfskräfte mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden. Menschen wurden durch die oft schweren Sprengkörper verletzt oder sogar getötet. An manchen Orten wurden bewusst Brände gelegt.

Dem Verbot geht ein jahrelanger Streit voraus

Um das Feuerwerksverbot war in den Niederlanden jahrelang heftig gestritten worden. Ärzte, Polizei, Kommunen, Tier- und Umweltschützer plädieren schon seit Jahren dafür. Doch im Parlament gab es lange keine Mehrheit. Erst im Frühjahr gab die rechtsliberale Regierungspartei VVD dann ihren Widerstand auf und stimmte dem Gesetzesvorschlag der rot-grünen Fraktion und der Tierschutzpartei zu.

Schmuggeln von Böllern in den Niederlanden ein Thema

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Forderungen auch in Deutschland

In mehreren europäischen Ländern ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern stark reglementiert oder sogar verboten. Auch in Deutschland nimmt der Widerstand gegen die Silvesterböller zu. So fordern etwa die Gewerkschaft der Polizei, Tier- und Umweltschützer ein Verbot. Zuletzt aber hatten sich die Innenminister von Bund und Ländern im Juni nicht auf größere Möglichkeiten für Böllerverbote einigen können. (dpa/mp)

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