Nadine Angerer beim aufwärmen.

Nadine Angerer ist Torwartcoach für die Schweiz. Foto: imago images/Geisser

Deutsche Torwart-Legende Nadine Angerer (46) bei EM dabei – für ein anderes Land

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Torwart-Legende Nadine Angerer (46) feierte einst mit der DFB-Elf große Erfolge. Nun will die frühere Weltfußballerin mit der Schweiz bei der EM durchstarten.

Wenn Nadine Angerer derzeit in Zürich unterwegs ist, schlägt ihr Herz höher. Auf farbenfrohen Straßenbahnen prangt das Logo der EURO 2025, selbst im Taxi wird die frühere Weltklassetorhüterin auf die EM im eigenen Land angesprochen. „Die Vorfreude auf das Turnier ist riesig“, berichtete Angerer, es sei „überall präsent“ – und sie selbst ist mittendrin.

Seit etwas mehr als einem Jahr macht Angerer, die einst mit der deutschen Nationalmannschaft große Erfolge feierte, die Schweizer Torhüterinnen fit für das Highlight – und kann es kaum abwarten, selbst ein Teil davon zu sein. „Ich freue mich total darauf. Es ist mega, bei einer Heim-EM als Trainerin dabei sein zu dürfen“, erklärte sie im Gespräch mit dfb.de: „Ich sehe es als große Ehre an.“

Angerer: „Europameisterschaft ist ein echter Höhepunkt“

Die Europameisterschaft (2. bis 27. Juli) in den Reihen des Gastgebers zu erleben, war für Angerer einer der Gründe, das Engagement im März 2024 anzunehmen. Eigentlich hatte die zweimalige Welt- und fünfmalige Europameisterin nach rund acht Jahren als Torwartcoach bei den Portland Thorns in den USA eine Pause einlegen wollen, doch die Schweizer Nationaltrainerin Pia Sundhage überzeugte Angerer. Für die Weltfußballerin von 2013 ist die EM „ein echter Höhepunkt“.

Und für diesen sieht sie ihr Team bestens gerüstet. Am Mittwoch (21 Uhr/ARD und DAZN) starten die Schweizerinnen gegen Norwegen in ihre Mission und Angerer ist „davon überzeugt“, dass die Mannschaft auch als Nummer 23 der Welt „eine gute Rolle spielen“ könne: „Mit uns ist zu rechnen.“

„Natze“ fühlt sich in der Schweiz „total wohl“

Das Potenzial im Team „sei auf jeden Fall da“, erklärte Angerer. Das dürfte auch für ihre ganz persönlichen Schützlinge, allesamt mit Bundesliga-Bezug, gelten. Livia Peng, die kürzlich Werder Bremen Richtung FC Chelsea verließ, Nadine Böhi, die in der kommenden Saison das Trikot von Aufsteiger Union Berlin tragen wird und die Leipzigerin Elvira Herzog sollen zwischen den Pfosten zu einem erfolgreichen Turnier beitragen.

„Die Frauen sind jung und lernwillig. Ich merke, dass unsere gemeinsame Arbeit die Torhüterinnen besser macht – das macht mich glücklich“, sagte Angerer. Ohnehin fühlt sich „Natze“ in der Schweiz „total wohl“ und mittlerweile verstehe sie sogar „schon ein bisschen was vom Schwiizerdütsch“.

„Schweiz braucht mehr Selbstvertrauen“

Beim Wechsel aus den USA in die Schweiz sei sie „von einem Extrem ins andere Extrem gekommen“, erzählte Angerer: „In den USA denken ja viele, dass sie die Besten der Welt sind“, in der Schweiz seien die Menschen „eher etwas zurückhaltender“. Sportlich könne man aber noch etwas an der „Winner-Mentalität arbeiten“, sagte Angerer: „Wir brauchen mehr Selbstvertrauen“, doch dafür benötige es auch „große Erfolge“.

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Die optimale Gelegenheit bietet sich nun vor heimischer Kulisse. „Ich traue es der Mannschaft in Zusammenarbeit mit den Fans zu, in einen Flow zu kommen“, betonte Angerer: „Wenn wir es hinbekommen, dass sich eine Eigendynamik entwickelt, ist vieles möglich.“(sid/abl)

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