„Heikles Ding“: Bayern-Legenden drücken Klub-WM-Gegner die Daumen
Rafinha und Giovane Elber schrieben in München Geschichte. Doch das Herz der Brasilianer hängt im Klub-WM-Achtelfinale auch an Flamengo.
Beim Gedanken an ein „heikles Ding“ schaudert es Rafinha. Er werde sein „Handy ausschalten“, betont der 39-Jährige augenzwinkernd angesichts seiner Freunde auf beiden Seiten. Eine nicht ernst gemeinte Maßnahme, um vor dem am Sonntag anstehenden Achtelfinale der Klub-WM bei Anrufen von Bayern München oder Brasiliens Vertreter CR Flamengo keinen Eiertanz aufführen zu müssen.
Rafinha und Elber drücken trotz ihrer Bayern-Zeit Flamengo die Daumen
Denn: Acht Jahre mit Triumphen 2013 in Champions League und Weltpokal sowie sieben Bundesliga-Titeln verbinden den einstigen Außenverteidiger und die Bayern bis heute. Aber: Beim Klub aus Rio de Janeiro war Rafinha 2019/20 mit der Copa Libertadores und zwei Meisterschaften nicht weniger erfolgreich aktiv.

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„Es wird ein großartiges Spektakel, aber es ist kein Spiel, das ich schon im Achtelfinale sehen wollte“, meint der Kommentator gequält am Mikrofon von TV Globo, für das er „Fla“ in den USA begleitet. „Flamengo hat Potenzial und Qualität, um die Bayern zu besiegen“, ist sich Rafinha sicher und ergänzt: „Umgekehrt aber auch.“
Elber: „Was Luis Filipe dort gerade macht, ist herausragend“
Ins gleiche Horn stößt eine andere Bayern-Größe aus dem südamerikanischen Land. „Was Luis Filipe dort gerade macht, ist herausragend“, lobt Giovane Elber den Trainer seines Lieblingsklubs seit der Kindheit, „das wird eine Menge Arbeit werden.“ Und deshalb hält der 52-Jährige „zu dem, der besser ist“, auch wenn er nie für Flamengo gespielt und beim FCB seine größten Erfolge gefeiert hat.
Elber beschert Flamengo wie jeder vierte oder fünfte Brasilianer, abhängig vom Umfrageinstitut, die größte Fangemeinde des Landes. Football Observatory zählt in seiner jüngsten Social-Media-Analyse 66,4 Millionen Follower auf X, Instagram, Facebook, TikTok und Youtube für den 1895 als Regatta-Klub gegründeten Verein. Die Bayern sind weltweit Top Ten mit 149,1 Millionen. Dortmund kommt als Deutschlands Nummer zwei nur auf 60,2 Millionen.
Flamengo konnte in den letzten Jahren zahlreiche Titel gewinnen
Die Beliebtheit nicht nur am Zuckerhut, wo Flamengo im vergangenen Jahrzehnt sechs Mal die Bundesland-Meisterschaft gewann, basiert auch auf einer erfolgreichen letzten Dekade mit je zwei Triumphen in der Copa Libertadores, der heimischen Meisterschaft und im Pokal.

Und Erfolg gepaart mit Fans bringt Geld. Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatz auf umgerechnet rund 200 Millionen Euro. „Fla“, das kurioserweise einen Geier als Maskottchen hat, läge damit im oberen Tabellendrittel der Bundesliga, aber weit abgeschlagen hinter München (952 Mio. im Geschäftsjahr 23/24).
Zico: „Flamengo in der Lage, mit jeder Mannschaft der Welt auf Augenhöhe zu kämpfen“
Bei allem schnöden Mammon hat der Klub auch eine „gute Seele“. Zico, der 635 Spiele für die Rot-Schwarzen bestritt, aber nur außerhalb Brasiliens weißer Pelé genannt wird, bescheinigt dem aktuellen Kader, dass er „in der Lage ist, mit jeder Mannschaft der Welt auf Augenhöhe zu kämpfen“.
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Und die 72 Jahre alte Flamengo-Legende, als Botschafter gerade mit auf USA-Tour, erinnerte im klubeigenen TV-Kanal: „Wir sind im Vorteil, haben das bisher einzige Duell 3:1 gewonnen.“ Im Juli 1994 bei einem Turnier in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Klingt exotisch, eine Wiederholung scheint aber nicht unmöglich. (sid/vb)
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