Nach EM-Drama gegen neun Italiener: „Eistonne und Pizza“ für deutsche U21
Der Traum vom Titel lebt: Die deutschen U21-Fußballer haben auf dramatische Weise das Halbfinale der EM erreicht.
Die Mannschaft von Trainer Antonio Di Salvo besiegte Italien am Sonntag in einem umkämpften Viertelfinale mit 3:2 (2:2, 0:0) nach Verlängerung und darf weiter auf den vierten EM-Titel nach 2009, 2017 und 2021 hoffen. Im Kampf um das Endspiel in Bratislava trifft die DFB-Auswahl am Mittwoch in Kosice auf Frankreich, das Dänemark am frühen Abend mit viel Mühe 3:2 bezwungen hatte.
DFB-Team muss sich um Kapitän Martel Sorgen machen
„Ich bin einfach nur glücklich, dass wir im Halbfinale stehen. Ich bin mausetot“, sagte Kapitän Eric Martel am Sat.1-Mikrofon. An Frankreich habe er noch keinen Gedanken verloren. „Ich muss erstmal gucken, dass ich wieder fit werde, weil bei mir alles zugemacht hat“, erklärte der Kölner nach der Verlängerung, die ihn sichtlich ausgelaugt hatte. Die perfekte Regeneration vor dem Halbfinale gegen Frankreich? „Eistonne und Pizza“, sagte Mittelfeldspieler Rocco Reitz nach dem 120-minütigen Kraftakt

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
- Der Sadist aus dem Kinderzimmer: Der Fall „White Tiger“ – jetzt spricht der Vater
- Absturz eines Medizin-Unternehmers: Warum jetzt Tausende Patienten in Not sind
- Die Mega-Projekte in der Innenstadt: Es wird chaotisch am Hauptbahnhof
- Odyssee für einen Studienplatz: Wie eine junge Hamburgerin um ihren Medizin-Traum kämpft
- Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
- 20 Seiten Sport: Wen HSV und St. Pauli verpflichten wollen & der Dauerkarten-Report: Was sie kosten – und warum Fans chancenlos sind
- 20 Seiten Plan7: Kubas Salsa-Star in Hamburg, 160 Stiftungen feiern Aktionstage & ein ganzer Stadtteil wird zur Bühne bei der Altonale
Der Freiburger Merlin Röhl traf in Dunajska Streda in der 117. Minute zum Sieg für die deutsche U21, die nun seit 19 Spielen ungeschlagen ist und auch die vierte Begegnung auf ihrer Titelmission in der Slowakei gewann. „Ich persönlich genieße es sehr. Einfach ein schöner Moment mit der Mannschaft zusammen“, sagte Röhl über seinen Siegtreffer in der 117. Minute.
Di Salvo: „Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht“
Nick Woltemade (68.) mit seinem fünften Turniertor und Nelson Weiper (87.) hatten die Partie in der regulären Spielzeit nach der italienischen Führung durch Luca Koleosho (58.) gedreht. Giuseppe Ambrosino (90.+6) rettete die Azzurri vor den Augen von DFB-Sportdirektor Rudi Völler und DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig mit einem sehenswerten Freistoß in die Verlängerung. In dieser spielten die Italiener nach den Gelb-Roten Karten für Wilfried Gnonto (80.) und Mattia Zanotti (90.) in doppelter Unterzahl. „Wir sind erstmal froh, im Halbfinale zu stehen. Wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht“, sagte Trainer Di Salvo nach dem 3:2.

Als einziges Team hatte die DFB-Auswahl die Vorrunde mit der Maximalausbeute von neun Punkten abgeschlossen, für den Kampf um das Halbfinale wechselte Di Salvo nach seiner Komplett-Rotation zum Gruppenabschluss gegen England (2:1) zurück zu seiner bewährten Elf um Woltemade und den auf Sardinien geborenen Angreifer Nicolo Tresoldi.
Woltemade verpasste die frühe deutsche Führung
Und die deutsche Elf war sofort um Spielkontrolle bemüht, den ersten Abschluss hatten aber die Italiener: Koleosho zog von der Strafraumkante flach ab, Noah Atubolu parierte jedoch ohne Probleme (7.). Auf der Gegenseite meldete sich die DFB-Auswahl im Spiel an: Woltemade zog stark von der linken Seite in die Mitte und schoss knapp links vorbei (13.).
Die Italiener wurden in der Folge etwas aktiver, beide Teams leisteten sich aber immer wieder einfache Abspielfehler. Die Azzurri waren dann das aktivere Team: Matteo Prati kam in bester Position an den Ball, blieb aber hängen – beim deutschen Konter scheiterte Paul Nebel aus spitzem Winkel an Italiens Keeper Sebastiano Desplanche (36.). Kurz vor der Pause setzte Prati (45.) einen Distanzschuss links vorbei.
Italien zunächst auch in Halbzeit zwei besser
Nach dem Seitenwechsel blieben die Italiener das bessere Team, gegen die kompakte Defensive der Südeuropäer fiel der DFB-Auswahl kaum etwas ein. Gnonto lief aus Abseitsposition alleine auf Atubolu zu und scheiterte am stark reagierenden deutschen Keeper (56.). Nur zwei Minuten später traf Koleosho aus 17 Metern zur verdienten Führung.
Das könnte Sie auch interessieren: Stadion-Ausbau und Kader-Umbau: Finanz-Boss erklärt, wie der HSV plant
Die DFB-Elf versuchte zu antworten – und konnte sich einmal mehr auf Woltemade verlassen: Der großgewachsene Stürmer köpfte nach einer Ecke ein. Die Partie war nun völlig offen. Weiper traf nach Flanke von Röhl und Weiterleitung von Woltemade zur Führung, Ambrosino hatte in der regulären Spielzeit aber das letzte Wort. In der Verlängerung war das deutsche Team dann klar überlegen, Röhl belohnte die DFB-Elf. (sid/vb)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.