Konrad Laimer trinkt Wasser

Bayerns Konrad Laimer muss in der erbarmungslosen Hitze von Miami eine Trinkpause einlegen. Foto: imago/Beautiful Sports

„Gebraten wie Grillhähnchen“: Extreme Hitze bei Klub-WM – und es wird noch schlimmer

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Blitz und Donner, unerträgliche Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit: Die Klub-WM hat ein Wetterproblem. Und 2026 wird es wohl noch schlimmer.

Niko Kovac ist nicht fürs Jammern bekannt. In der Hitze von Cincinnati aber, klagte der sonst so zähe Trainer von Borussia Dortmund, werden seine Spieler „wie so ein Grillhähnchen gebraten“. Erst Blitz und Donner, jetzt unerträglich hohe Temperaturen: Extreme Wetterlagen treiben Stars, Fans und Organisatoren bei der Klub-WM an ihre Grenzen – und 2026 drohen sogar noch heftigere Verhältnisse.

Hitze ein schwerer Schlag für Nagelsmanns WM-Träume

Julian Nagelsmann zittert schon. Die „klimatischen Bedingungen“, weiß der Bundestrainer, sind auf dem steinigen Weg zum fünften Stern eine von vielen Herausforderungen. Erst recht, wenn dann neben den USA und Kanada auch noch in Mexiko gespielt werden muss.


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Älteren Profis und Fans sind die „Hitzeschlachten“ bei den Weltmeisterschaften 1970 und 1986 im Land der Azteken noch in böser Erinnerung. Beim bislang letzten Weltturnier in den USA, erinnerte sich Ex-Weltmeister Jürgen Kohler im „Kicker“, seien ihm 1994 in Dallas schon bei der Hymne „die Füße in den Schuhen verbrannt“. Ähnliches erleben die Profis jetzt bei der Klub-WM.

Bei Bayern-Partie werden 41 gefühlte Grad erwartet

Nicht nur Kovac’ Dortmunder, die nach dem 4:3 gegen die Mamelodi Sundowns am Mittwoch um 15 Uhr Ortszeit gegen Ulsan HD erneut in den „Glutofen“ von Cincinnati müssen. Für das Gruppen-„Finale“ des FC Bayern genau 24 Stunden vorher in Charlotte (beide 21 Uhr/Sat.1 und DAZN) werden gefühlte 41 Grad erwartet. Schatten gibt es im Bank of America Stadium kaum. Insgesamt steigen vorerst zehn Partien in Städten mit Hitzewarnung.

Massive Sonneneinstrahlung und hohe Luftfeuchtigkeit lösen eine vielerorts von Unwettern geprägte Woche ab. Wegen Starkregens, Blitz und Donners begannen schon vier Partien später oder wurden unterbrochen. Die Zuschauer mussten sich teilweise mehr als zwei Stunden lang gedulden. Neben Cincinnati und Orlando war auch East Rutherford mit dem MetLife Stadium betroffen, wo am 19. Juli 2026 das WM-Finale gespielt wird.

FIFA reagiert mit Trinkpausen und Ventilatoren

Der Weltverband nimmt das Problem eigenen Angaben zufolge ernst. Der Hitze wird mit Trinkpausen, nassen Handtüchern und Ventilatoren am Platz begegnet, Ersatzspieler warten in klimatisierten Kabinen auf ihren Einsatz. Die Gesundheit, betonte die FIFA, genieße wie immer „Top-Priorität“.

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Die Klimaaktivisten von Fossil Free Football haben da Zweifel. Die Situation unterstreiche „die Gefahren, denen Spieler und Fans bei diesem Turnier und im Jahr 2026 ausgesetzt sind. Die FIFA hat sehr wenig getan, um Sicherheitsbedenken auszuräumen“, zitierte die BBC die Gruppe.

Llorente konnte wegen der Hitze kaum laufen

Für die hoch belasteten Stars ist das Wetter ein zusätzlicher Stressfaktor, die Spielqualität leidet. Marcos Llorente (Atletico Madrid) klagte in Pasadena über „schreckliche“ Hitze und meinte: „Meine Zehen taten weh, meine Nägel schmerzten – unglaublich.“

Wie gefährlich es werden kann, zeigte die Copa América 2024. Der Uruguayer Ronald Araujo musste in Miami wegen Schwindels vom Platz. „Ich wäre fast in Ohnmacht gefallen“, klagte er. In Kansas City kollabierte Schiri-Assistent Humberto Panjoj, er musste eine Nacht ins Krankenhaus.

Bei WM „sehr hohes Risiko für extreme Hitzebelastung“

In Miami und Kansas City finden 2026 insgesamt 13 WM-Spiele statt. Und das sind nur zwei von zehn der 16 Austragungsstädte, für die Experten ein „sehr hohes Risiko für extreme Hitzebelastung“ sehen. Perfekte Grill-Verhältnisse. (sid/vb)

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