US-Präsident Donald Trump

US-Präsident Donald Trump. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Evan Vucci

Skandalöse Szenen bei der Klub-WM: Trump droht Fußball-Fans

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Die restriktive Einwanderungspolitik von Donald Trump überschattet immer mehr den Sport – und schon jetzt die WM 2026.

Sorgen? Doch nicht bei Gianni Infantino! „Nein“, beschwichtigte der FIFA-Boss angesichts der Präsenz der Einwanderungs- und der Grenzpolizei bei Partien der Klub-WM, „ich habe keinerlei Bedenken, da wir bei Sicherheitsfragen sehr aufmerksam sind. Das Wichtigste für uns ist es, die Sicherheit aller Fans zu gewährleisten, die zu den Spielen kommen. Das ist unsere Priorität.“

„Umfeld der Einschüchterung“ bei der Klub-WM

Sich für Sicherheit einzusetzen, klingt in diesen unruhigen Zeiten richtig und vernünftig. Dennoch wirft Infantinos nonchalanter Umgang mit den Auswüchsen der restriktiven Einwanderungspolitik seines „guten Freundes“ Donald Trump Fragen auf. Dieselben Beamten, die bei der Klub-WM und der „echten“ WM 2026 für „Sicherheit“ sorgen sollen, werden vom US-Präsidenten zur Jagd auf Einwanderer eingesetzt – offenbar auch gezielt rund um die Stadien, nicht nur beim Fußball.


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Dass dort Vertreter der Einwanderungs- (ICE) und Grenzpolizei (CBP) patrouillieren, schaffe ein „Umfeld der Einschüchterung“, sagte Thomas Kennedy von der Florida Immigrant Coalition, die sich für den Schutz von Einwanderern einsetzt, dem Sender NBC6. Manchem Fan vergehe da die Lust, Spiele zu besuchen. Der britische „Guardian“ kommentierte, „dass das FIFA-Vorzeigeturnier Gefahr läuft, von der Trump-Administration für politische Zwecke missbraucht zu werden“.

Behörden drohen internationalen Fußball-Fans

Die Immigration and Customs Enforcement (ICE) hatte im Vorfeld eine „Warnung“ herausgegeben, wonach ausländische Fans bei den Spielen ihren Aufenthaltsstatus nachweisen können müssen. Die Customs and Border Protection (CBP), die auch schon den Super Bowl im Februar in New Orleans überwacht hatte, kündigte im Netz martialisch an, sie werde „in voller Montur“ antreten. Der Beitrag wurde später gelöscht. In einem Tweet der CBP hieß es: „Von New York bis New Orleans werden wir da sein, um für die Sicherheit aller zu sorgen!“ Dazu gab es Fotos von LKW- und Flughafenkontrollen, Computerüberwachung und der Küstenwache.

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Das Vorgehen von Trumps Häschern auch im Fußball-Umfeld hat sogar schon Mexikos Staatspräsidentin auf den Plan gerufen. Vor dem Duell ihrer „El Tri“ mit der Dominikanischen Republik beim ebenfalls in den USA ausgetragenen Gold Cup warnte Claudia Sheinbaum die ICE vor „Aktionen“ gegen Einwanderer und sah sich zu dem Satz genötigt: „Mexiko wird sich stets für den Frieden einsetzen!“ Die mexikanischen Konsulate in den USA seien aber darauf vorbereitet, in Gewahrsam genommene Mexikaner zu unterstützen.

Auch beim Baseball gab es Vorfälle

Selbst das ur-amerikanische Baseball ist betroffen. Meister LA Dodgers teilte vor dem Spiel gegen die San Diego Padres in der Nacht auf Freitag mit, man habe ICE-Vertretern den Zutritt zum Stadiongelände verweigert – der Klub hat eine traditionell starke Bindung zur Latino-Gemeinde.

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Amnesty und andere Menschenrechtsorganisationen betrachten die Entwicklung mit wachsender Sorge. Von Infantino sei mit Blick auf die WM 2026 aber keine Hilfe zu erwarten. Der FIFA-Boss, sagte Lisa Salza von Amnesty Schweiz, „wirft sich regelrecht in den Staub vor Donald Trump“. (sid/vb)

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