Applaus: Nikola Vasilj blickt auf eine bärenstarke erste Bundesligasaison zurück Foto: WITTERS

„Sehr hohes Niveau“: Vasiljs phänomenaler St. Pauli-Aufstieg – besser als Neuer?

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Es war exzellente Handarbeit, die Nikola Vasilj in der vergangenen Saison abgeliefert hat, seiner besten Spielzeit – nicht nur im Trikot des FC St. Pauli, sondern seiner gesamten Karriere. Die Nummer eins der Kiezkicker hat im Zusammenspiel mit einer der stärksten Defensivabteilungen der Liga den Klassenerhalt festgehalten, sich dabei einen Namen gemacht in der Bundesliga und darüber hinaus. Vasilj ist nicht nur angekommen im Oberhaus, er zählt zu den Topkeepern. Was er selbst zur Saison seines Lebens sagt.

Ein phänomenaler persönlicher Aufstieg, in mehreren Etappen – und eine dieser typischen braun-weißen Erfolgsgeschichten, wie sie in den vergangenen Jahren immer wieder geschrieben worden sind und werden. Als der Schlussmann im Sommer 2021 zum Kiezklub kam, war sein Name nur Insidern bekannt. Kein Wunder: Der Bosnier kam vom ukrainischen Erstligisten FC Zorya Luhansk. St. Pauli-Sportchef kannte ihn aber noch aus der gemeinsamen Zeit beim 1. FC Nürnberg, wo Vasilj zwei Jahre in der U21 spielte.

Nikola Vasilj jetzt einer der Topkeeper der Bundesliga

Vier Jahre später ist Vasilj die unumstrittene Nummer eins beim stolzen Stadtteil-Bundesligisten, elementarer Bestandteil der braun-weißen Defensive, die wiederum Basis für den Klassenerhalt war. Der 29-Jährige war der konstanteste und nicht nur deshalb wohl auch beste Kiezkicker der ersten Bundesligaspielzeit des FC St. Pauli nach 14 Jahren. Gefeiert von den eigenen Fans und Mitspielern, respektiert, geachtet und oft gelobt vom Gegner – und gefürchtet von den Elfmeterschützen. Vier Strafstöße hat die „Kiez-Krake“ entschärft. Ein überragender Wert.

„Niko war in der zurückliegenden Saison ein absoluter Rückhalt der Mannschaft und hatte maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt, den wir gemeinsam erreicht haben“, unterstreicht Bornemann die famosen Leistungen und den Stellenwert der Nummer eins für die Mannschaft. „Er hat sich in der Zeit bei uns im Verein immer weiterentwickelt und ein sehr hohes Niveau erreicht.“

Bornemann lobt: „Absoluter Rückhalt“ beim Klassenerhalt

Internationale Klasse. Der Meinung ist zumindest der „Kicker“, der Vasilj gerade in seiner Rangliste in diese Kategorie eingestuft hat. St. Paulis Torhüter zählt demnach zum Toptrio der Liga, als ligaweite Nummer drei hinter Peter Gulacsi (RB Leipzig) und Gregor Kobel (Borussia Dortmund). Vasilj rangiert damit sogar vor Manuel Neuer, der als Vierter die Kategorie „Nationale Klasse“ anführt.

Ob man dieser Einstufung, die nur die abgelaufene Spielzeit mit Schwerpunkt Rückrunde betrifft, nun folgt oder nicht – sie dokumentiert, dass sich Vasilj einen beachtlichen Status erarbeitet hat, als Aufsteiger und damit Newcomer im Kreis der Erstliga-Keeper wohlgemerkt.

Vasilj mit Topwerten unter den Keepern der Liga

Die Statistiken unterstreichen das. Neun Spiele zu Null, 101 Paraden insgesamt (darunter die bereits erwähnten vier Elfmeter) und eine Paraden-Quote von sehr starken 71,3 Prozent – unter den Stammkeepern der Liga mit mehr als 20 Spielen weist nur Gulacsi einen noch besseren Wert auf (71,9 Prozent).

Seine beste Saison ist das Ergebnis und die Anerkennung der Lohn harter Arbeit. Vasilj, der auch im Nationalteam von Bosnien-Herzegowina mittlerweile die unumstrittene Nummer eins ist, hat sich in seiner Zeit bei St. Pauli Schritt für Schritt verbessert, insbesondere in den vergangenen beiden Spielzeiten. Der 1,93-Meter-Mann hat sich mit akribischer Trainingsarbeit zu einem Topkeeper entwickelt – und wurde entwickelt. Zunächst durch die fruchtbare Zusammenarbeit mit Torwarttrainer Marco Knoop und dessen manchmal unkonventionellen Methoden.

Vasilj ist „glücklich“ mit seiner „großartigen Saison“

Einen enormen und den entscheidenden Schritt auf das nächsthöhere Level machte Vasilj aber auch nochmal vor und während der abgelaufenen Spielzeit unter den Fittichen des neuen Torwarttrainers Sven van der Jeugt, wie Bornemann betont.

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„Mit der Bundesliga ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen“, sagte Vasilj nach dem Ende der Saison zur MOPO, auf seine persönliches Fazit angesprochen. „Ich habe die Saison genossen. Ich habe immer versucht, mich zu verbessern in der Arbeit mit unserem Torhüterteam. Ich muss meine Kollegen loben dafür, dass sie mich immer gepusht haben. Ich werde etwas Zeit brauchen, das alles zu verarbeiten, aber es war eine großartige Saison für mich und ich bin glücklich damit.“ Auf eines kann man sich verlassen: Nikola Vasilj wird sich nicht darauf ausruhen.

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