Fahrradfahrer in Hamburg

Während Corona kam es zu einem regelrechten Fahrrad-Boom. Doch zuletzt stiegen die Zahlen kaum noch. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Maximilian Koch | Maximilian Koch

Trotz Ausbaus der Wege: kaum mehr Radverkehr in Hamburg

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Fahrradstadt Hamburg? Von wegen! In der Hansestadt hat der Radverkehr im vergangenen Jahr kaum zugenommen – und das trotz großer Investments in neue und bestehende Radwege. Die CDU sieht die Schuld bei Rot-Grün und fordert eine pragmatischere Verkehrspolitik.

Trotz eines deutlichen Ausbaus des Radwegenetzes nimmt der Fahrradverkehr in der selbstproklamierten Fahrradstadt Hamburg nicht wirklich zu. So stieg die an Werktagen an den Zählstellen des Radverkehrsnetzes erfasste durchschnittliche Verkehrsstärke (DVTw) zwischen 2021 und 2024 lediglich um knapp 1,3 Prozent, wie eine Anfrage des Verkehrsexperten der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Philipp Heißner, an den rot-grünen Senat ergab.

Anstieg betrug nur 1,75 Prozent

Und auch im Vergleich des ersten Quartals 2024 mit den ersten drei Monaten dieses Jahres ergab sich ein Anstieg von nur 1,75 Prozent. „Im ersten Quartal 2025 stagniert der Fahrradverkehr in Hamburg, selbst wenn man die äußerst fragwürdigen Erhebungsmethoden des rot-grünen Senats zugrunde legt“, so Heißner. „Im langfristigen Trend geht der Fahrradverkehr in Hamburg seit 2020 sogar zurück!“


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Der CDU-Politiker bezog sich dabei auf eine Antwort auf eine Anfrage aus dem Februar, in der der Senat eingeräumt hatte: „Der Radverkehr hat an Werktagen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund 1 Prozent abgenommen.“

Die Zahlen zeigten, „dass man eine Fahrradstadt nicht mit rot-grünen Luftschlössern herbeizaubern kann“, sagte Heißner und forderte: „Statt massenhafter Parkplatzvernichtung, willkürlichem Ausbau von Fahrradwegen, die am Ende kaum genutzt werden, unsinnig hingepinselten Fahrrad-Streifen auf Hauptverkehrsstraßen und grüner Verkehrsideologie braucht Hamburg endlich eine pragmatische, bedarfsgerechte Verkehrspolitik.“

In Hamburg wurden nach Senatsangaben im vergangenen Jahr 65 Kilometer Radwege neu gebaut oder saniert. Insgesamt waren es in den vergangenen fünf Jahren demnach 293 Kilometer.

Senat: motorisierter Individualverkehr nimmt stetig ab

Der Senat verwies in seiner Antwort auf die aktuelle Anfrage darauf, dass sich in Hamburg in den vergangenen Jahren der Anteil des sogenannten Umweltverbunds – also des öffentlichen Nahverkehrs sowie des Fuß- und des Radverkehrs – am Gesamtverkehr insgesamt erhöht habe, während zugleich der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) stetig abgenommen habe.

Dies gehe aus den Zahlen der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD) hervor. „Betrug der Anteil der Wege im Umweltverbund in der MiD 2008 noch 61 Prozent, liegt der Anteil in der MiD 2023 bei 71 Prozent“, heißt es in der Senatsantwort. Die 2023er-Studie war erst im Mai dieses Jahres vorgelegt worden.

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„Auch beim Anteil der Personenkilometer ist dieser Trend klar ersichtlich. Seit 2022 übersteigt der Anteil der Personenkilometer im Umweltverbund den Anteil im MIV und macht mehr als die Hälfte der Kilometer aus“, schrieb der Senat. (dpa/mp)

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