Eskalation in Nahost – Reeder fürchten um ihre Schiffe
Nach Israels Großangriff kommt es im Nahen Osten womöglich zu einem neuen Krieg. Das hätte fatale Folgen für die Schifffahrt.
Nach Israels Angriff auf den Iran fürchten deutsche Reedereien eine zunehmende Gefährdung der Handelsschifffahrt. „Ein regionaler Flächenbrand könnte weitere Staaten sowie zentrale maritime Verkehrsadern erfassen“, heißt es in einer Stellungnahme des Verbands Deutscher Reeder (VDR) aus Hamburg. Die jüngste Eskalation erhöhe das Risiko weiterer Übergriffe.
Großangriff Israels auf den Iran
Israel hatte in der Nacht einen Großangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Die Angriffe trafen Ziele in der Hauptstadt Teheran, aber auch im Westen des Landes. Der Iran sprach von einer Kriegserklärung und kündigte eine harte Reaktion an. Im Jemen griff Israels Marine die Huthi-Miliz, die mit dem Iran verbündet ist, am Hafen Hudaida an.

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Durch den Nahen Osten verlaufen wichtige Seehandelswege. Dort gibt es mehrere Engpässe: die Straße von Hormus zwischen dem Iran und dem Oman, das Rote Meer sowie die Meerenge Bab al-Mandab, die das Rote Meer im Süden mit dem Golf von Aden verbindet.
Huthi-Miliz greift immer wieder Schiffe an
Die Handelsschifffahrt ist schon seit einiger Zeit in der Region besonders gefährdet. Die Huthi-Miliz greift seit Ausbruch des Gazakriegs im Herbst 2023 immer wieder Schiffe an. Nach Bericht des Versicherers Allianz Commercial gab es mehr als 200 Angriffe der Huthi mit Raketen und Drohnen auf Schiffe. Mehr als 40 seien beschädigt worden. Viele Reedereien fahren Umwege.
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Auch in der Nähe der Straße von Hormus und im angrenzenden Golf von Oman gab es laut VDR wiederholt Zwischenfälle. Darunter seien Festsetzungen und Kaperungen gewesen. Die Beispiele verdeutlichten, wie verwundbar Seehandelsrouten geworden seien.
Reederverband ruft zu Deeskalation auf
Freie und sichere Seewege seien wesentlich für die Versorgungssicherheit in Europa und Deutschland, teilte der VDR mit. „Jetzt kommt es auf politische Verantwortung, Dialogbereitschaft und Deeskalation an“, heißt es in der Stellungnahme. (dpa/mp)
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