Neuer Klub, neues Glück – und jetzt? Ex-St. Paulianer vor wichtiger Entscheidung
Man weiß nicht, ob er mit dem Wissen von heute seine Entscheidung anders treffen würde. Lukas Daschner war gerade erst so richtig beim FC St. Pauli angekommen, hatte eine hohe Wertigkeit für den Kiezklub erlangt, als er sich zum Abgang entschloss. Beim VfL Bochum kam er nie wirklich an, jetzt bietet sich ihm eine neue Chance in einem neuen Land – und ein ehemaliger Braun-Weißer hat da seine Finger im Spiel.
In der Rückrunde der Saison 2022/23 hatte er endlich seinen Platz an der Elbe gefunden. Daschner zählte zu den großen Profiteuren der ersten Halbserie unter Fabian Hürzeler, erzielte sechs Treffer, legte vier Tore auf. Zweieinhalb Jahre Anlauf hatte der Offensivmann benötigt, dann ein halbes Jahr lang geliefert – und sich dann gegen eine Vertragsverlängerung entschieden.
St. Pauli-Abschied rechnete sich für Lukas Daschner nicht
Zugegeben, es gab Argumente dafür. Zum einen lockte mit dem VfL Bochum ein Erstligist, zum anderen einer, der unweit seiner Heimat Duisburg zu Hause ist. Doch aus sportlicher Warte sollte sich das nie auszahlen für den Blondschopf. Nur 930 Minuten kamen für ihn bis zum vergangenen Winter zustande, verteilt auf 34 Einsätze mit zwei Treffern und zwei Assists. Beim 1:0 gegen seinen Ex-Verein am 15. Januar dieses Jahres war er noch im Kader, kurz darauf aber stand ein Tapetenwechsel an.

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Ein wichtiger. Und einer, an dem ein Ex-St. Paulianer großen Anteil hatte. Roger Stilz, langjähriger NLZ-Leiter auf dem Kiez, klopfte als Sportchef des Schweizer Erstligisten FC St. Gallen in Bochum wegen einer Leihe von Daschner an und lockte ihn zu den Eidgenossen. Auch dort benötigte der 26-Jährige eine gewisse Weile, ab April aber machte er einen gewaltigen Schritt nach vorne, was unter anderem an einer für ihn komplett neuen Rolle lag.
Ex-Kiezkicker Lukas Daschner in St. Gallen auf der Sechs
Hatte man in Hamburg noch den Eindruck, Daschner würde in knackigen Zweikämpfen im Zweifelsfall eher zurückziehen, entlockte ihm Trainer Enrico Maaßen in St. Gallen eine ganz neue Qualität. Der ehemalige Augsburg-Coach ließ Daschner zeitweise auf der Sechs ran – und der blühte regelrecht auf, übernahm Führungsaufgaben, wurde zum Herzstück, machte sich unverzichtbar, traf zudem dreimal ins Schwarze.
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Kein Wunder also, dass man sich in St. Gallen via Kaufoption (laut „Kicker“ 800.000 Euro) intensiv darum bemüht, Daschner zu halten. Der hat in Bochum keine Zukunft, so viel ist sicher, andere hiesige Zweitligisten hingegen haben ihn auch auf dem Zettel. Für Lukas Daschner steht also die nächste wegweisende Entscheidung an. Bleibt abzuwarten, ob er dem Status, den er bei seinem letzten Klub errungen hat, diesmal mehr Bedeutung beimisst als vor zwei Jahren.
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