Zwischen Asien und Kreisliga: Wie sich St. Paulis „Generation Ziereis“ schlägt
Für seinen neuen Klub Greuther Fürth ist er der „Routinier Ziereis“, der die jungen Spieler der Franken anleiten soll. Das war noch ganz anders, als Philipp Ziereis 2013 als 20-Jähriger zum FC St. Pauli kam – und dann neun Jahre blieb. In seiner letzten Saison trug der gebürtige Oberpfälzer sogar die braun-weiße Kapitänsbinde. Was ist aus seinen ersten Weggefährten beim Kiezklub geworden?
Ziereis kam nach drei Jahren beim Linzer ASK nach Fürth, für die Oberösterreicher hat sich der Verteidiger im Europapokal auch mit den Stürmern des FC Liverpool gemessen. Für St. Pauli hat Ziereis 159 Spiele bestritten, am 21. April 2017 ebnete sein Ausgleichstreffer den Weg zum 3:1-Sieg bei Fortuna Düsseldorf – es blieb sein einziges Tor für die Braun-Weißen.
Bartels knipst in der Kreisliga
Im März 2014 gab Ziereis seinen St. Pauli-Einstand mit einem 2:1 gegen Union Berlin. Sein damaliger Mitspieler mit dem höchsten Marktwert kickt heute in der Kreisliga: Fin Bartels ist nach erfolgreicher Profikarriere zu seinem Jugendverein zurückgekehrt und spielt nun für die Reserve von Eidertal Molfsee. Mit 26 Toren trug er erheblich zum Meisterschaftsgewinn in der Kreisliga Nordost bei.
Ein Routinier wechselt in den Ronhof! ?
— SPVGG GREUTHER FÜRTH (@kleeblattfuerth) June 2, 2025
Der Innenverteidiger kommt ablösefrei aus Österreich und bringt die Erfahrung von 162 Zweitligaspielen mit nach Fürth.
Wir freuen uns auf Dich, Zier!
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Sein „Zurück zu den Wurzeln“ hat im St. Pauli-Kader von 2013/14 einen Nachahmer gefunden. Marcel Halstenberg, auch schon in der Champions League unterwegs, hat gerade bei Hannover 96 aufgehört und will nun mit den Amateur-Kickern von Germania Grasdorf den Aufstieg aus der Kreisliga schaffen.
Ein Duo spielt in Dassendorf
Ein Duo bewegt sich in gehobeneren Amateur-Kreisen: Okan Kurt spielt für den Hamburger Vizemeister TuS Dassendorf in der Oberliga – und trifft dort in der neuen Saison Fabian Graudenz wieder, der von Teutonia 05 Ottensen in den Sachsenwald wechselt. Auch Christopher Buchtmann (VfB Oldenburg) und Andrey Startsev (FSV Zwickau) spielen unterhalb der Dritten Liga, aus der Sebastian Maier mit Unterhaching gerade abgestiegen ist.
John Verhoek hatte seine Fußballschuhe eigentlich schon an den Nagel gehängt, fängt aber jetzt wieder beim niederländischen Amateurverein De Tubanters Enschede an. Tom Trybull kickt für Odense BK in Dänemark.
Gregoritsch stürmt für Freiburg
Während Robin Himmelmann zuletzt Ersatztorwart beim Karlsruher SC war, stürmt Michael Gregoritsch für den SC Freiburg erfolgreich in der Bundesliga und könnte dort von Sören Gonther gelobt werden, der als Sky-Experte arbeitet – und als Geschäftsführer des Regionalligisten Hessen Kassel.

Fabian Boll konzentriert sich nach seiner Zeit als Co-Trainer von Holstein Kiel wieder ganz auf seine Rolle als Polizeiausbilder. Jan-Philipp Kalla trainiert inzwischen St. Paulis Regionalliga-Kickerinnen.
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Ein braun-weißes Trio von damals hat es nach Asien verschlagen. Lennart Thy feierte mit den Lion City Sailors just den Meistertitel in Singapur, zu dem Thy satte 28 Saisontreffer beitrug. Svend Brodersen hütet in der japanischen Liga das Tor des Aufsteigers Fagiano Okayama. Kyoung Rok Choi spielt in seinem Heimatland Südkorea für Gwangju FC. Sie hätten zu einem Klassentreffen des 2013er-Jahrgangs die weiteste Anreise zu bewältigen.
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