Auf die NS-Gedenkstätte am Lohseplatz in der HafenCity soll ein Dokumentationszentrum folgen, das ein eigenes Gebäude erhalten soll.

Auf die NS-Gedenkstätte am Lohseplatz in der HafenCity soll ein Dokumentationszentrum folgen, das ein eigenes Gebäude erhalten soll. Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Nazi-Schmierereien an Hamburger Gedenkstätte für NS-Verbrechen

Nazi-Schmierereien am Völkermord-Mahnmal: Unbekannte Täter haben am Wochenende den Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof in der HafenCity mit verfassungswidrigen rechtsextremen Symbolen geschändet.

Der Staatsschutz des Landeskriminalamts hat die Ermittlungen aufgenommen. Die HafenCity GmbH, die den Gedenkort unterhält, hat die Schmierereien entfernen lassen – in Absprache mit den Ermittlungsbehörden sowie der Stiftung Hamburger Gedenkstätte und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.

„Wir verurteilen diese Schändung des Gedenkortes auf das Schärfste“, so Andreas Kleinau, Geschäftsführer der HafenCity GmbH. „Es sind nicht einmal drei Wochen vergangen, seit wir am 16. Mai – dem 85. Jahrestag einer gewaltsamen Verhaftungsaktion von Roma und Sinti – gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern der Verfolgtenverbände den Gedenkort Fruchtschuppen C am Magdeburger Hafen als Teil des denk.mal Hannoverscher Bahnhof eingeweiht haben. Unser Mitgefühl gilt daher allen Betroffenen.“ Laut Kleinau war es der erste Anschlag dieser Art auf den Gedenkort.

8000 Menschen aus Hamburg und Norddeutschland verschleppt

Der Gedenkort im Quartier Am Lohsepark markiert den zentralen Hamburger Ausgangspunkt für die Deportationen von Juden, Sinti und Roma in die nationalsozialistischen Lager von 1940 bis 1945. Von dem mittlerweile abgerissenen Bahnhof wurden mehr als 8000 Menschen aus Hamburg und Norddeutschland verschleppt – unter anderem ins Vernichtungslager Auschwitz.

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Nur wenige von ihnen überlebten. Seit 2017 erinnern 20 Namenstafeln am historischen Bahnsteig 2 an die Namen und Schicksale.

Die Polizei Hamburg bittet Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zur Tat machen oder Hinweise zu den noch unbekannten Täterinnen oder Tätern geben können, sich unter (040) 4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden. (tst)

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