Das Krankenhaus musste teilweise evakuiert werden.

Das Krankenhaus musste teilweise evakuiert werden. Foto: NEWS5

Drei Tote bei Brand in Krankenhaus – Retter über Einsatz: „Das setzt einem zu“

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Mitten in der Nacht brennt es in einem Hamburger Krankenhaus. Die Feuerwehr versucht, Menschen über die Fenster ins Freie zu retten. Für einige Patienten kommt jede Hilfe zu spät.

Bei einem nächtlichen Brand im Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde sind drei Patienten ums Leben gekommen und mehr als 30 Menschen verletzt worden. Bei allen Todesopfern handele es sich um Erwachsene, sagte ein Feuerwehrsprecher. Eine Person schwebt in Lebensgefahr, darüber hinaus wurden 18 schwer und weitere 15 Menschen leicht verletzt. Zuvor war von noch höheren Verletztenzahlen ausgegangen worden.

Teile des Krankenhauses mussten evakuiert werden, Patienten wurden unter freiem Himmel versorgt. NEWS5
Teile des Krankenhauses mussten evakuiert werden, Patienten wurden unter freiem Himmel versorgt.
Teile des Krankenhauses mussten evakuiert werden, Patienten wurden unter freiem Himmel versorgt.

Teile des Krankenhauses mussten wegen des Feuers in einem der Klinikgebäude evakuiert werden. Die verletzten Patientinnen und Patienten wurden teilweise in der Notaufnahme der Klinik versorgt oder in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Rettungsmaßnahmen seien inzwischen abgeschlossen, der Brand gelöscht, sagte der Sprecher am frühen Morgen.

Feuer in Geriatrie ausgebrochen 

Das Feuer war gegen Mitternacht aus noch ungeklärten Gründen im Erdgeschoss der Klinik in einem Zimmer auf der geriatrischen Station ausgebrochen, die auf die Versorgung älterer Patientinnen und Patienten spezialisiert ist. Schon beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand ein Patientenzimmer in Vollbrand, die Flammen drohten, auf das nächste Stockwerk überzugreifen. Das konnte die Feuerwehr verhindern.


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Der vom Brand im Erdgeschoss verursachte Rauch sei in alle vier Etagen des betroffenen Gebäudes gezogen, sagte der Feuerwehrsprecher. Auch die angrenzenden Gebäude wurden kontrolliert und dort untergebrachte Patientinnen und Patienten untersucht.

Menschen über Fenster gerettet

Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot von etwa 220 Einsatzkräften vor Ort. Die Rettung der Betroffenen erfolgte über Drehleitern, tragbare Leitern und über die Flure mit sogenannten Fluchthauben. „An den Fenstern waren mehrere Personen, also Patientinnen und Patienten, die da um Hilfe gerufen haben“, sagte der Feuerwehrsprecher. Das brennende Zimmer im Tiefparterre war nur von außen zugänglich. Es lag unterhalb eines Erdwalls.

Das Feuer sei nach etwa 20 Minuten gelöscht gewesen. Viele der eingesetzten Retter waren traumatisiert und wurden von Seelsorgern betreut. „Man weiß, dass da drinnen eine Menge Menschen in Gefahr sind, aber man hat Probleme, sie in den verrauchten Fluren zu finden – das setzt einem zu“, sagte ein Feuerwehrmann der MOPO.

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Das Marienkrankenhaus ist eigenen Angaben zufolge eines der größten konfessionellen Krankenhäuser Norddeutschlands. Es hat demnach rund 600 Betten und behandelt jedes Jahr etwa 93.000 Patientinnen und Patienten. Wie es zu dem fatalen Feuer kommen konnte, muss nun die Polizei ermitteln. (dpa/mp)

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