Donald Trump

US-Präsident Donald Trump an seinem Schreibtisch im Weißen Haus. (Archivbild) Foto: imago UPI Photo

Vergewaltigungsprozess gegen „Diddy“: Jetzt schaltet sich Trump ein

Gewalt, sexueller Missbrauch: Gegen Sean „Diddy“ Combs werden vor Gericht schwere Vorwürfe erhoben. Auch eine Ex-Assistentin des früheren Rap-Superstars sagte vor Gericht gegen ihn aus. Nun schaltet sich US-Präsident Donald Trump ein – und schließt eine Begnadigung nicht aus.

US-Präsident Donald Trump schließt mit Blick auf den Vergewaltigungsprozess gegen US-Rapper Sean „Diddy“ Combs eine Begnadigung nicht aus. „Ich würde mir sicherlich die Fakten ansehen“, sagte Trump am Freitag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus.

Trump habe Combs kennengelernt

Zeitgleich schilderte eine Ex-Assistentin des 55-jährigen Combs vor Gericht in New York ihr missbräuchliches Arbeitsverhältnis und musste sich gegen Angriffe der Verteidigung auf ihre Glaubwürdigkeit zur Wehr setzen. Dem Musikmogul Combs werden zahlreiche Gewaltausbrüche und Sexualstraftaten bis hin zur Vergewaltigung zur Last gelegt. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Rapper lebenslange Haft.


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Trump, der in der Vergangenheit wiederholt von seinem Begnadigungsrecht als US-Präsident Gebrauch gemacht hatte, sagte am Freitag zudem, dass er den angeklagten Rapper Combs kennengelernt habe. Er habe jedoch „seit Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen“.

Ex-Assistentin erhebt schwere Vorwürfe gegen Combs

Die unter dem Pseudonym Mia aussagende Zeugin hatte von 2009 bis 2017 für den Musikmogul gearbeitet und berichtete den Geschworenen am Donnerstag von dessen zahlreichen Gewaltausfällen gegen seine Ex-Freundin Casandra Ventura. Auch sie selbst sei wiederholt zum Opfer sexualisierter Übergriffe geworfen.

Sie kennen sich schon lange: der heutige US-Präsident Donald Trump und Rapper Sean „Diddy“ Combs Ende der 90er Jahre. (Archivbild) picture alliance / Newscom
Donald Trump und Sean Combs
Sie kennen sich schon lange: der heutige US-Präsident Donald Trump und Rapper Sean „Diddy“ Combs Ende der 90er Jahre. (Archivbild)

Combs Anwalt Brian Steel konfrontierte die Zeugin im Kreuzverhör mit deren persönlichen Beiträgen im Onlinedienst Instagram: Darin hatte Mia ihren früheren Arbeitgeber als „außergewöhnliches kulturelles Phänomen“ bezeichnet und beglückwünschte ihn zu seinem Geburtstag. Steel zweifelte daraufhin die Glaubwürdigkeit ihrer Aussagen an. „Instagram ist ein Ort, an dem man zeigen kann, wie toll das eigene Leben ist, auch wenn es nicht wahr ist“, erwiderte Mia und bekräftigte den Wahrheitsgehalt ihrer Aussage. „Fragen Sie einen Anwalt für Missbrauchsopfer, der kann Ihnen das viel besser erklären als ich.“ Zuvor hatte Mia den Geschworenen ein albtraumhaftes Arbeitsverhältnis bei dem Rapper geschildert.

Angeklagter Combs weist Vorwürfe zurück

Combs habe Mia als seine Assistentin damit beauftragt, Ventura nach dessen Gewaltausbrüchen zu versorgen. „Manchmal behandelte er mich wie seine beste Freundin, manchmal wie ein wertloses Stück Scheiße.“ Combs habe sie mit Eiskübeln beworfen und sie gegen Wände geschleudert. Auch ihr habe der Rapper „gelegentlich“ sexualisierte Gewalt angetan, unter anderem auf der Feier seines 40. Geburtstags.

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Die Staatsanwaltschaft wirft dem 55-Jährigen vor, Frauen und Männer sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und Sex-Partys genötigt zu haben. Casandra Ventura hat in dem Prozess bereits vor vier Tagen vor Gericht ausgesagt. Der Rapper und Produzent weist die Vorwürfe zurück. Der Prozess in New York ist auf acht bis zehn Wochen angesetzt. (afp/mp)

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