„Rückgang macht uns Sorgen“: Wichtige Wiesen verschwinden
Sie sind wichtige Speicher für Kohlenstoff und Stickstoffverbindungen und tragen so zum Klimaschutz bei: Seegraswiesen. Doch ihr Bestand ist in Gefahr, der Rückgang beträgt mehr als 70 Prozent – ein dramatischer Wert. Wissenschaftler und Experten wollen jetzt über notwendige Maßnahmen beraten.
Auf einer internationalen Fachtagung in Wilhelmshaven wollen Experten aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden über den Rückgang von Seegraswiesen im Wattenmeer beraten. „Dieser Rückgang treibt uns um und macht uns Sorgen“, sagt Ute Schlautmann, Leiterin der für die Tagung zuständigen Betriebsstelle Brake-Oldenburg des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Rund 80 Teilnehmer werden am 4. Juni erwartet.
Pflanzen speichern CO2 in Blättern und Wurzeln
„Seegraswiesen sind zuletzt auch stärker in den Fokus geraten, weil sie auch als wichtige Speicher für Kohlenstoff und Stickstoffverbindungen zum natürlichen Klimaschutz beitragen können“, sagt Schlautmann. Die Pflanzen speichern klimaschädliches CO2 in ihren Blättern und an den Wurzeln. Außerdem sind die Seegraswiesen für den Lebensraum im Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer von großer Bedeutung – etwa als Kinderstube für Fischarten oder als Nahrungsquelle für Ringelgänse und Pfeifenten.

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An der niedersächsischen Küste war das Vorkommen von Seegraswiesen zuletzt deutlich eingebrochen. Bei der letzten Gesamtkartierung 2019 stellten Wissenschaftler einen starken Rückgang von mehr als 70 Prozent im Vergleich zur Vor-Erhebung 2013 fest. Nur noch auf insgesamt 8,6 Quadratkilometern wurden Seegraswiesen gefunden. An der Wattenmeerküste von Schleswig-Holstein dagegen sind die Seegrasbestände deutlich größer.
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Bei der Tagung wollen Wissenschaftler, Behördenvertreter und Naturschutzexperten unter anderem über die Gründe für den Rückgang und mögliche Gegenmaßnahmen beraten. Als Gründe für den Flächenschwund werden etwa zu große Nährstoffeinträge (Eutrophierung), die Trübung des Nordseewassers und weitere veränderte Umwelt- und Klimabedingungen diskutiert. (dpa/mp)
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