Vorne hui, hinten pfui: Fassade bröckelt am Überseeboulevard
Einer der Renommierbauten in der HafenCity ist ganz schön in die Jahre gekommen: Die Fassade im Innenhof des Sumatrakontors erinnert eher an real existierenden Sozialismus als an ein Vorzeigeviertel im 21. Jahrhundert.
Wer an die HafenCity denkt, dem schießen besonders zwei Wörter in den Kopf: neu und schick. Wohlgemerkt schick, nicht schön. Über Schönheit lässt sich bekanntermaßen entweder trefflich oder gar nicht streiten. Dass aber alles, was da so in den vergangenen Jahren aus dem Boden geschossen ist, ein gewisses Renommee ausstrahlen, hochwertig, wenn nicht gar luxuriös wirken soll, daran gibt es wohl kaum einen Zweifel.
HafenCity: Fassade bröckelt am Sumatrakontor
Blöd nur, wenn die Realität einem dazwischen grätscht und dem schönen Schein ein Ende macht: Das Sumatrakontor am Überseeboulevard ist zwar nicht der neueste Komplex am Platz, aber doch auch erst 15 Jahre alt. Darauf würde man aber beim Blick in den Innenhof des Gebäudes nicht wirklich kommen.
Vielmehr kommt einem zwingend das Sprichwort mit dem hui und dem pfui in den Sinn, wenn man durch die schmale Lücke einen neugierigen Blick in den Hof wirft: Über mehrere Etagen hinweg ist die Fassade teils auf mehreren Quadratmetern abgebröckelt, der edle Look ist der Anmutung „Sowjet-Platte 1972“ gewichen. Was ist da los? Und dürfen die Mieter nur noch mit Helm in den Hof?
HafenCity: So reagiert der Besitzer der Immobilie
Eine Anfrage bei der Real I.S. AG, die das Sumatrakontor 2018 vom Vorbesitzer gekauft hat, bringt zumindest ein bisschen Klarheit: Gefahr für die Mieter gebe es keine, heißt es von dem Münchner Immobilienkonzern. Und die Schäden, die habe man quasi gleich mit gekauft: „Es handelt sich um einen Baumangel, der sich über einen längeren Zeitraum hinweg und im laufenden Betrieb entwickelt hat“, erklärt eine Unternehmenssprecherin auf MOPO-Anfrage.
Das könnte Sie auch interessieren: Sensationsplan! So soll es mit der MS „Stubnitz“ weitergehen
Lässt man das jetzt so? Nein, natürlich nicht: Der Schaden sei bereits „in die weitere Planung aufgenommen“ worden, die Sanierungsarbeiten sollen „in Kürze beginnen“. Mit Waschbeton hat man in Marzahn, Wladiwostok und anderswo ja seinerzeit sehr gute Erfahrungen gemacht …
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.