Josha Vagnoman (l.) jubelte mit seinen Stuttgarter Kollegen über vier Tore.

Josha Vagnoman (l.) jubelte mit seinen Stuttgarter Kollegen über vier Tore. Foto: imago/Sportfoto Rudel

Zwei Hamburger sind DFB-Pokalsieger: Vagnoman mit irrem Eigentor

Als Schiedsrichter Christian Dingert das DFB-Pokalfinale zwischen Arminia Bielefeld und dem VfB Stuttgart nach 90 Minuten Abpfiff wurde auch in Hamburg gejubelt. Nach dem 4:2 (3:0)-Erfolg des Bundesligisten über den Zweitliga-Aufsteiger darf sich nämlich Ex-HSVer Josha Vagnoman DFB-Pokalsieger nennen. Der 24-Jährige spielte von der U11 bis zu den Profis insgesamt zwölf Jahre für den HSV, wurde im Volkspark zum Profi. Nun durfte der Rechtsverteidiger den DFB-Pokal in den Himmel über dem Berliner Olympiastadion hieven. Ihm gleich tat es Ermedin Demirovic, ebenfalls in Hamburg geboren und aufgewachsen und in der Jugend für den HSV aktiv gewesen.

Vagnoman, der lange Zeit nahezu fehlerfrei spielte, unterlief kurz vor Schluss ein kurioses Eigentor (85.), als er unter mäßiger Bedrängnis einfach ins eigene Tor köpfte. Vermutlich wollte er den Ball zu Keeper Alexander Nübel zurückspielen, platzierte die Kugel aber direkt neben den Pfosten, unerreichbar für seinen Schlussmann. Durch den Patzer wurde ein Spiel, was lange Zeit ohne jegliche Spannung verlief, plötzlich noch mal heiß. Denn es war das 2:4 aus Bielefelder Sicht, die dann noch einmal alles versuchten, aber unterm Strich verdient den Kürzeren zogen.

Bielefeld mit der großen Chance zur Führung

Die Partie begann für Vagnoman und seine Stuttgarter mit einem kurzen Schreck, als die mutigen Bielefelder die ganz dicke Chance auf die Führung hatten. Doch Noah Sarenren Bazee nagelte den Ball aus kurzer Distanz freistehend an die Latte (12.). Kurz darauf sorgte VfB-Stürmer Nick Woltemade für die Antwort und brachte die Schwaben in Führung, die durch Enzo Millot (22.) und Deniz Undav (28.) schnell ausgebaut wurde. Drittligist Arminia machte einfach zu viele Fehler und es vor allem in der Phase nach dem 0:1 auch zu einfach.

Demirovic kam von der Bank

Wirklich Spannung kam so vermeintlich nicht mehr auf. Millot legte im zweiten Durchgang noch einmal nach (66.). Schon da brannten beide Fanlager ihr gesamtes Feuerwerk ab. Immer wieder leuchteten Pyro-Fackeln in den Fankurven des Berliner Olympiastadions. Während der VfB-Anhang frühzeitig mit Feierlichkeiten begann, feierten auch die Arminen auf der Tribüne ihre tapfere Mannschaft, die so sensationell nach mehreren Siegen über Bundesliga-Teams, darunter auch Titelverteidiger Bayer Leverkusen, ins Finale eingezogen war.

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Als die Party schon in vollem Gange war, kam auch Demirovic, dessen Bruder Semir beim HEBC in der Oberliga Hamburg spielt, für Doppeltorschütze Millot aufs Feld (69.). Dass während seiner Spielzeit Bielefeld als erster Drittligist ein Treffer in einem DFB-Pokalfinale erzielen konnte (Kania, 82.) und dann durch eben Vagnomans Eigentor etwas Spannung in der Schlussphase aufkam, wird Demirovic im Nachhinein verschmerzen können. Auch er krönte sich zum DFB-Pokalsieger und feierte direkt nach Abpfiff gemeinsam mit Vagnoman vor der Stuttgarter Kurve.

Durch den vierten Pokalsieg nach 1954, 1958 und 1997 retteten die Schwaben eine Spielzeit, die mit Platz neun in der Bundesliga enttäuschend verlaufen war. Der Triumph bedeutet gleichzeitig die Qualifikation für die Europa League.

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