Dapo Afolayan ist sauer

Machte sich mit seinem verbalen Wutausbruch keine Freunde: Dapo Afolayan Foto: IMAGO / Lobeca

Rauswurf, Geldstrafe oder letzte Ermahnung? So geht es mit St. Paulis Afolayan weiter

Es war der Aufreger eines ansonsten harmonischen Saison-Endes: Mit seinem Rundumschlag gegen Trainer Alex Blessin, die defensive Spielausrichtung und das seiner Meinung nach ausbaufähige Abschneiden in der ersten Bundesliga-Saison nach 13 Jahren hatte Oladapo Afolayan für Irritationen gesorgt. In der Medien-Abschlussrunde am Mittwoch fanden Sportchef Andreas Bornemann und Präsident Oke Göttlich klare Worte in der Causa und stellten klar, wie es weitergehen wird.

Miteinander, Zusammenhalt, Geschlossenheit – sämtlich Begriffe, über die sich der Kiezklub definiert. Passt da der Beitrag des Engländers aus der Mixed Zone vom Samstag? „Das kann ich mit einem klaren nein beantworten“, sagte Bornemann. Man könne davon ausgehen, dass er das dem Spieler auch mitgeteilt habe. Der hatte sich tags darauf via Instagram entschuldigt, den Post aber nach einer Weile wieder gelöscht.

St. Pauli nimmt Dapo Afolayan in die Verantwortung

Auch im Dialog mit dem Sportchef habe Afolayan Einsicht gezeigt, aber: „Ich habe ihm gesagt: Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, sondern hättest das besser bei der Mannschaft, beim Trainer-Team und allen anderen Beteiligten tun sollen, wenn das auf einer guten Ebene ab Juni, Juli weitergehen soll.“ Und weitergehen soll es, das ist der Plan. „Natürlich“, sagte Bornemann und schloss auch eine Geldstrafe aus. „Was soll das bringen?“

Nun habe Afolayan auch auf dem Platz ähnliche „Anfälle“, wenn er zum Beispiel mit Entscheidungen des Schiedsrichters hadere. Auch habe er vor der Saison das Gefühl gehabt, in eben jener womöglich zu wenig spielen zu dürfen. „Jetzt stehen da 32 Einsätze mit knapp 2000 Minuten. Das finde ich nicht so schlecht für einen, der noch vor zweieinhalb Jahren in England in der dritten Liga gespielt hat.“

Klare Warnung von Sportchef Bornemann an Afolayan

Unterm Strich wisse der 27-Jährige das alles auch. Seine Worte seien dann vielleicht „im Überschwang der Emotionen und Enttäuschung“ gefallen, weil die ganze Familie Afolayan auf der Tribüne gesessen hatte und ihr Liebling beim 0:2 gegen Bochum zur Pause ausgewechselt wurde. „Aber finde ich das gut? Nein! Darf das wieder vorkommen? Nein!“, untermauerte Bornemann, der zudem inhaltlich große Probleme mit den Aussagen hatte.

Afolayan hatte unter anderem gesagt, man hätte Ähnliches eigentlich erreichen können wie der 1. FC Heidenheim im Vorjahr, also die Conference League. „Auch Heidenheim hat auf einer Grundlage einer soliden Arbeit gegen den Ball seine Punkte geholt und hatten im Offensivbereich mit Tim Kleindienst, Jan-Niclas Beste und Eren Dinkci überperformt. Zum Dank sind ihnen alle drei weggenommen worden, und jetzt spielen sie Relegation.“

Auch St. Pauli-Boss Oke Göttlich findet klare Worte

Auch Afolayans Generalkritik an der Spielweise („Wir müssen versuchen, Spiele zu gewinnen, und nicht nur, sie nicht zu verlieren“) stieß bei Bornemann auf wenig Gegenliebe. „Da kann ich jetzt nicht so wahnsinnig viel mit anfangen. Ich war in jeder Sitzung vor jedem Spiel dabei, und Alex Blessin hat nicht einmal gesagt: Jungs, gebt alles, damit wir nicht verlieren.“ Es sei immer darum gegangen, das eigene Spiel mit und gegen den Ball weiterzuentwickeln, um die Chance zu erhöhen, am Wochenende gewinnen zu können. „Es ging immer um Punkte, Punkte, Punkte.“ Klar aber sei: Die Basis für den Aufstieg im Vorjahr und den Klassenerhalt jetzt sei die Stabilität im Defensivverbund gewesen. Und daran werde sich auch in Zukunft nichts ändern, und das Verständnis dafür müsse da sein.

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Auch bei Afolayan. „Wenn er spielen will, muss er sich danach richten“, sagte Bornemann geradeaus, und da mochte auch Oke Göttlich nicht mit hinterm Berg halten. „Es sind die Worte eines sehr ambitionierten Spielers, der Lust hat, mehr zu spielen“, erklärte er. „Und da kann er jeden Tag seinen Beitrag zu leisten. Da ist er herzlich eingeladen.“

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