Felix Magath im HSV-Stadion

Für Felix Magath gibt es vorerst keine HSV-Comeback. Foto: WITTERS

Aus für Magath! Diese drei Kandidaten können jetzt HSV-Präsident werden

In rund vier Wochen votieren die HSV-Mitglieder über ein neues Präsidium, die heiße Phase des Wahlkampfes steht unmittelbar bevor. Am Dienstag veröffentlichte der HSV-Beirat die Liste aller Anwärter, die zur Wahl zugelassen wurden. Schon zuvor aber sickerte durch, dass der vorab prominenteste Name fehlen wird: Felix Magath, der sich am 21. Juni zum Präsidenten wählen lassen wollte, wurde vom Beirat des Vereins nicht zugelassen. Damit ist der Traum des 71-Jährigen, in verantwortungsvoller Rolle zu seinem Herzensverein zurückzukehren, geplatzt.

Mehr als 30 Personen hatten sich für die drei zu vergebenden Präsidiumsposten beworben, acht blieben letztlich übrig. Kai Esselsgroth, Henrik Köncke und Franck Ockens stehen für das Amt des Präsidenten zur Wahl. Richard Golz, Laura Ludwig und Anna Stöcken für den Vize-Posten. Dr. Ralph Hartmann und Michael Papenfuß wollen Schatzmeister werden.  

Magath wurde nach dem Ulm-Spiel über sein Aus informiert

Bevor die Liste veröffentlicht wurde, sorgte allerdings Magaths Aus für mächtig Wirbel. Ein Paukenschlag, über den das „Abendblatt“ am Dienstag zuerst berichtete. Demnach bezweifelt der Beirat, der jeden der Bewerber auf seine oder ihre Tauglichkeit überprüfte, dass Magath wirklich für das Amt des Präsidenten geeignet sei. Hauptvorwurf: Der Ex-HSV-Held habe den Eindruck erweckt, sich vordergründig  für seine Rolle im Aufsichtsrat zu interessieren, in den er nach seiner Wahl aufrücken wollte. Das Präsidentenamt habe er möglicherweise nur als Mittel zum Zweck benutzen wollen.

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Fakt ist: Magath wurde durch die Entscheidung kalt erwischt, wenngleich er nach MOPO-Informationen schon länger darüber in Kenntnis gesetzt wurde. Bereits Anfang vergangener Woche, kurz nachdem der HSV durch das 6:1 gegen Ulm den Aufstieg in die Bundesliga klargemacht hatte, setzte ihn der Beirat über die Entscheidung in Kenntnis.

Magath empfand das Treffen mit dem HSV-Beirat als freundschaftlich

Ein Entschluss, auf den aus Sicht des Ex-Meistertrainers (führte Wolfsburg und die Bayern zum Titel) nach seinem Gespräch nichts hinzudeuten schien. Etwa zwei Wochen zuvor hatte sich Magath mit dem Beirat getroffen, der neben seinen Mitgliedern Patrick Ehlers, Mike Schwerdtfeger, Paul-Günther Benthien und Christian Bieberstein durch Dr. Andreas Peters verstärkt wurde. Der Ex-Aufsichtsrat sitzt zwar nicht im Beirat, vertrat als bekannt integre Persönlichkeit aber Esselsgroth, der aufgrund seiner eigenen Kandidatur nicht an den Gesprächen mit Bewerbern teilnahm. Magath soll die Atmosphäre während des Austausches als fast schon freundschaftlich empfunden haben und reiste guter Dinge wieder in seinen Wohnort München zurück.

Ex-Torwart Richard Golz zwischen den HSV-Bossen Eric Huwer (l.) und Stefan Kuntz beim HSV-Neujahrsempfang 2025 WITTERS
Ex-Torwart Richard Golz zwischen den HSV-Bossen Eric Huwer und Stefan Kuntz
Ex-Torwart Richard Golz zwischen den HSV-Bossen Eric Huwer (l.) und Stefan Kuntz beim HSV-Neujahrsempfang 2025

Umso härter traf ihn dann die Entscheidung. Insbesondere die Vermutung, Magath wolle sich über den Umweg Präsidium für andere HSV-Ämter in Stellung bringen, soll er mit großem Unverständnis aufgenommen haben. Magath, so ist zu hören, soll dem Beirat quasi sein Wort gegeben haben, dies nicht zu planen. Zudem soll im Rahmen der Absage auch die Problematik des Wohnortes thematisiert worden sein. Doch auch hier soll Magath an Lösungen interessiert gewesen sein.

Magath wäre im Vorjahr gern HSV-Sportvorstand geworden

Interessant: Während Magath vom Beirat abgeschmettert wurde, erhält Golz die Chance, sich wählen zu lassen. Der Ex-HSV-Keeper hatte seine Bewerbung gemeinsam mit Magath eingereicht, profitiert aber davon, dass es keine Teamwahlen für das Präsidium gibt. Alle drei Posten (Präsident, Stellvertreter, Schatzmeister) werden einzeln vergeben. Golz steht am 21. Juni zur Wahl.

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Für Magath aber endet binnen zwölf Monaten zum zweiten Mal der Traum, zum HSV zurückzukehren. Bereits vor Jahresfrist war er einer der Kandidaten für den Posten des Sportvorstandes, ehe der Aufsichtsrat sich dann für Stefan Kuntz entschied.

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