HSV-Juwel öffnet nach Aufstieg sein Herz: „Will so lange wie möglich bleiben“
Bei der Sause auf den Eventtrucks um die Binnenalster trug er eine schnelle Brille mit bunten Gläsern, auf seinem Kopf war eine weiße Basecap und um seinen Oberkörper herum eine HSV-Fahne. Fabio Baldé genoss die Aufstiegsparty in vollen Zügen, nahm seine Follower auf Instagram hautnah mit – und machte dort auch eine Ansage: „1 in the Town“, war in seiner Story zu lesen. Der HSV ist aus Baldés Sicht also die Nummer eins in Hamburg, vor dem FC St. Pauli. Vom euphorisierten 19-Jährigen gab es im Rathaus gar eine Liebeserklärung.
Sebastian Schonlau sprach von einem „Highlight“ seiner Karriere, für Daniel Elfadli war es schlicht „surreal“, auf dem Rathaus-Balkon zu stehen, und Jonas Meffert hatte die Bilder, die sich ihm da am Jungfernstieg boten, „immer noch überhaupt nicht realisiert“. Sie alle schwärmten, vielleicht aber niemand so sehr wie Baldé, der strahlte und festhielt: „Schönster Moment in meinem Leben. Mit Abstand.“ Das, was er da als Hamburger Jung im und ums Rathaus herum am Montag erleben durfte, „hätte ich mir nie erträumen können“, betonte Baldé, der „einfach nur Freude“ verspürte.
HSV-Talent Baldé kann seinen Stolz „nicht beschreiben“
Hinter dem jungen Flügelspieler liegen neuneinhalb verrückte Monate. Am ersten Spieltag, beim 2:1 in Köln Anfang August 2024, hatte er in der 2. Liga debütiert, seinem ersten Profieinsatz folgten in der abgelaufenen Saison dann inklusive DFB-Pokal noch 23 weitere. „Es gab Höhen und Tiefen“, gab Baldé zu, der wegen einer Sehnenreizung die ersten Wochen der Rückrunde verpasst hatte. „Aber ich bin ich sehr zufrieden, weil das keine selbstverständliche Saison ist – vor allem für einen jungen Spieler.“ Mitverantwortlich für den HSV-Aufstieg zu sein, „so viel Spielzeit zu bekommen in so einer besonderen Mannschaft“, das mache ihn „mehr als stolz. Das kann ich nicht beschreiben“.

Nach seiner Premierenspielzeit im Profibereich wartet ab Sommer die Bundesliga auf Baldé. Mit dem Aufstieg des HSV hat es ewig lange gedauert, sein persönlicher aber schreitet rasant voran. Spielt er in drei Jahren dann schon Champions League? „Wer weiß“, entgegnete Baldé, musste schmunzeln und öffnete noch mal sein Herz: „Ich will dem HSV so lange wie möglich erhalten bleiben.“ Im September hatte er seinen ersten Profivertrag unterzeichnet – bis Juni 2029. Doch voraussichtlich wird Baldé bereits im Sommer oder Herbst 2025 in der Bundesliga debütieren.
Fabio Baldé freut sich auf das Duell mit Bayern-Star Davies
„Ich blicke erst mal nur auf die nächste Saison“, sagte der Youngster. „Wir haben Großes geschafft und jetzt geht es einfach darum, daran anzuknüpfen, weiterzumachen – und zusammen alles zu erreichen.“ Der Klassenerhalt ist das erste Ziel, und dafür wird der HSV auch den einen oder anderen namhaften Bundesligisten ärgern müssen. Vielleicht sogar den FC Bayern? Auf die Allianz Arena freut sich Baldé besonders. Und auf die direkten Duelle mit Alphonso Davies, dem Münchner Linksverteidiger aus Kanada. „Auf ihn freue ich mich“, verriet der HSV-Profi. „Er war auch einer meiner Lieblingsspieler, umso schöner, jetzt auf diese ganzen Stars zu treffen und auch gegen sie zu spielen.“
Das könnte Sie auch interessieren: „Gibt wenige Überraschungen“: HSV-Boss erklärt die Transfer-Planung
Auch wenn er in der 2. Liga bisher „nur“ fünfmal in der Startelf stand, und auch wenn er bisher „erst“ auf zwei Tore und vier Vorlagen im Profibereich kommt, so macht Baldé doch klar: Er ist bereit für die Challenge Bundesliga. „Auf jeden Fall“, unterstrich er. „Dafür habe ich gearbeitet, dafür haben wir alle gearbeitet.“ Und jeder, der als Kind mal Videospiele wie die Fußballsimulation „FIFA“ beziehungsweise „EA Sports FC“ gezockt habe, „träumt einfach davon, eines Tages gegen die zu spielen“, sagte Baldé über Davies und Co. „Das in wenigen Monaten machen zu können – einfach nur Vorfreude und Bock.“ Dann will der HSV auch beweisen, dass er wieder die Nummer eins in der Stadt ist.
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.