Rothenbaum-Coup! Top-Talent gewinnt gegen seinen Babysitter
Die erste Überraschung der Hamburg Open ist perfekt – dank einer deutschen Nachwuchshoffnung. Der 17-jährige Justin Engel warf den Altmeister Jan-Lennard Struff aus dem Turnier.
„Mir fehlen die Worte, ich muss erst mal runterkommen“, sagte der Tennis-Teenager unmittelbar nach dem Match. Auf dem Court hatte er genug für sich gesprochen und den mehr als doppelt so alten Struff (35) mit 7:6, 7:6 geschlagen. In beiden Tiebreaks bewies das Talent starke Nerven und gewann jeweils mit 7:4. Bei seinem ersten Matchball zauberte er gar ein Ass aus dem Ärmel, ging kurz in die Knie und dann ans Netz, um sich die Glückwünsche Struffs abzuholen, der einst sein Babysitter gewesen war.
Auch Zverev traut Engel einiges zu
„Ich habe fast gar keine Fehler gemacht, als es eng wurde“, sagte Engel mit einigem Abstand zum Spiel, das er als „das solideste Match, das ich bisher hatte“, bezeichnete. 2024 schaffte der Nürnberger als jüngster Deutscher seit Boris Becker ein Match auf der ATP-Tour, auch der Weltranglisten-Dritte Alexander Zverev nannte ihn kurz ein „Top-Talent“.
Justin Engel: Talent mit Pokerface
Gegen Struff trat Engel als 333. der Weltrangliste an – und als Außenseiter, denn sein erfahrener Gegner rangiert immerhin auf Platz 86. Von Lampenfieber war aber wenig zu spüren. „Vielleicht hatte ich ein Pokerface, aber ich war total nervös“, erzählte Engel allerdings nach dem Match.
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In der zweiten Runde wird die Aufgabe noch etwas schwerer, es wartet Andrey Rublev, die Nummer drei der Setzliste. „Ich habe auf jeden Fall ein gutes Selbstvertrauen und freue mich auf die nächste Runde“, ist Engel nicht bange.
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