In der Firma HanseYachts AG Greifswald arbeiten Bootsbauer an Jachten des Typs „Hanse“.

In der Firma HanseYachts AG Greifswald arbeiten Bootsbauer an Jachten des Typs „Hanse“. Foto: picture alliance / dpa/Stefan Sauer

Hunderte Mitarbeiter betroffen: Job-Kahlschlag bei Yacht-Gigant

Der IG Metall zufolge sollen beim Jachtenbauer Hanseyachts in Greifswald zahlreiche Arbeitsplätze wegfallen. Kritik gibt es beim Umgang mit dem Betriebsrat. Nun meldet sich die Hanseyachts AG zu Wort: Geplant ist der Verkauf.

Der Jachtenbauer Hanseyachts plant nach Angaben der IG Metall, an seinem Standort in Greifswald 200 Arbeitsplätze abzubauen. Wie die Gewerkschaft bekannt gab, wurde der Betriebsrat bereits am 9. Mai vom Arbeitgeber aufgefordert, unverzüglich in Verhandlungen darüber einzutreten.

Hanseyachts: „Restrukturierungen bestehender Verbindlichkeiten“

Zudem sollte diese bis vergangenen Freitag einem Sozialplan sowie einem Interessenausgleich zustimmen. Zuerst berichtete der „Nordkurier“. Das Unternehmen erklärt in einer Pressemitteilung, dass der Verkauf der Werft geplant sei und man schon in der konkreteren Planung stecke. Man wolle „die Weichen für eine stabile und zukunftsorientierte Entwicklung“ stellen und führe Gespräche über „eine Anpassung der Produktionskapazitäten aufgrund globaler Marktunsicherheiten“.

Geplant ist, dass der Familienunternehmer Andreas Müller die Mehrheitsanteile des langjährigen Finanzinvestors Aurelius übernimmt. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Hanjo Runde habe man sich auf ein Eckdaten-Papier geeinigt. In der Pressemitteilung heißt es: „Unter anderem geht es dabei um die Restrukturierungen bestehender Verbindlichkeiten.

IG Metall kritisiert fehlende Mitbestimmung auf Augenhöhe

Zuvor wurde Kritik laut: Statt dem Betriebsrat Informationen über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und mögliche Optionen für die Zukunft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu geben, sei mit der sofortigen Insolvenz gedroht worden. Die Gewerkschaft kritisierte daher eine fehlende Mitbestimmung auf Augenhöhe. Auch eine Transfergesellschaft sei vom Vorstand ausgeschlossen worden. Die Gewerkschaft wolle für den Erhalt der Arbeitsplätze kämpfen.

Schiffsneubauten der HanseYachts AG liegen am Ausrüstungskai in Greifswald. (Archivbild) picture alliance / dpa/Stefan Sauer
Schiffsneubauten der HanseYachts AG liegen am Ausrüstungskai in Greifswald. (Archivbild)
Schiffsneubauten der HanseYachts AG liegen am Ausrüstungskai in Greifswald. (Archivbild)

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Hanseyachts gehört nach eigenen Angaben zu den größten Herstellern hochseetauglicher Segel- und Motoryachten aus Serienproduktion sowie Katamaranen. Das Unternehmen produziert in Greifswald, im polnischen Goleniow und im französischen Les Sables d’Olonne und beschäftigt rund 1500 Mitarbeiter. Seit 2007 ist es an der Börse. (dpa/mp)

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