Pro-Palästina-Demo will Roter Flora „Besuch abstatten“ – das ist geplant
Das könnte hitzig werden: Für Samstag hat ein pro-palästinensisches Bündnis zu einer Demonstration aufgerufen. Anlass ist der Nakba-Gedenktag am 15. Mai. Die Demo-Route führt ausgerechnet an der Roten Flora in der Sternschanze vorbei – das linksautonome Zentrum hat sich wiederholt solidarisch zu Israel positioniert. Ein Instagram-Account aus dem Palästina-Lager macht schon mal Stimmung.
Die „Nakba Großdemo Norddeutschland“ startet am Samstag um 15 Uhr auf dem Steindamm (St. Georg). Laut Polizei Hamburg hat der Veranstalter, das „Hamburger Bündnis Palästina“, 1000 Teilnehmer bei der Versammlungsbehörde angemeldet.
Polizei Hamburg: Palästina-Demo zieht zur Roten Flora
Unter dem Motto „Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung für das palästinensische Volk“ ziehen die Demo-Teilnehmer von der Innenstadt über St. Pauli in Richtung Sternschanze, wo die Veranstaltung gegen 20.30 Uhr am S-Bahnhof enden soll. Die Route führt auch über das Schulterblatt und an der Roten Flora vorbei, mit der das Pro-Palästina-Lager über Kreuz liegt.

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Das autonome Zentrum äußerte sich in der Vergangenheit solidarisch mit Israel und verurteilte den Terror-Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 deutlich: „Killing Jews is not fighting for freedom. Wir sind solidarisch mit allen Jüdinnen und Juden weltweit“, hieß es damals auf einer Flora-Plakatwand. Auch forderte die Flora die Freilassung aller israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen.
Der Flora einen Besuch abstatten
Das pro-palästinensische Lager wiederum wirft der Flora Ausgrenzung und Rassismus vor. Palästinensische Perspektiven fänden in der Flora kein Gehör, so der Vorwurf. Der Konflikt spitzte sich im Mai vergangenen Jahres zu, als Palästina-Aktivisten kurzzeitig die Rote Flora besetzten.
Am Donnerstag veröffentlichte der pro-palästinensische Instagram-Account „flora_fuer_alle“ einen Demo-Aufruf und kündigte an: „Am Samstag statten wir der Flora einen Besuch ab.“

Was damit gemeint ist, bleibt offen. Wird der Flora gedroht? Die Polizei hält sich mit einer Bewertung zurück. „Wir gehen von einem weitgehend störungsfreien Verlauf aus“, sagt eine Sprecherin. Man werde die Demonstration entsprechend begleiten.
Dutzende Festnahmen in Berlin
Der palästinensische Gedenktag Nakba erinnert an die Flucht und Vertreibung hunderttausender Palästinenser während des Palästinakrieges zwischen 1947 und 1949. Bei Gedenkveranstaltungen kam es in den vergangenen Jahren wiederholt zu Tumulten und Rangeleien mit der Polizei.
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Auch am diesjährigen Nakba-Gedenktag in Berlin stießen Demonstranten mit der Staatsmacht zusammen – die Polizei nahm 56 Menschen fest. Zehn Beamte wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Auch Demonstranten wurden verletzt.
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