Oliver Glasner

Trainer Oliver Glasner hat mit Crystal Palace das FA-Cup-Finale erreicht. Foto: Imago/ Pro Sports Images

Ex-Frankfurt-Coach Glasner kann mit „langweiligstem Klub“ den FA Cup holen

Oliver Glasner will mit Crystal Palace im FA-Cup-Finale den ersten Titel der Vereinsgeschichte holen. Der ganze Verein hofft auf die Überwindung eines Traumas.

All die Erinnerungen an den 12. Mai 1990 kommen wieder hoch, die tragischen Momente rattern nur so durch Ian Wrights Kopf. „Ich hätte diesen Pokal so gerne gewonnen, und wir waren nur sieben Minuten davon entfernt“, sagt die englische Sturm-Ikone: „Sieben Minuten! Ehrlich gesagt kann ich es immer noch nicht fassen.“

Dieser Samstag vor 35 Jahren, der so knapp verpasste Triumph im Finale des FA Cups mit Crystal Palace gegen Manchester United, hat bei dem früheren englischen Nationalspieler eine Wunde hinterlassen, die sich nun doch noch schließen könnte. Nach einer gefühlten Ewigkeit hat der Mittelklasseklub aus London, den die „New York Times“ auch schon als „langweiligsten Verein der vier höchsten englischen Spielklassen“ bezeichnete, mal wieder die große Chance. Auch 2016 scheiterte Palace an United.

FA-Cup-Finale zwischen Crystal Palace und Manchester City

Am Samstag (17.30 Uhr) will das Team von Ex-Bundesliga-Trainer Oliver Glasner (Wolfsburg, Frankfurt) nun aber im Finale gegen Manchester City die silberne Trophäe gewinnen. Und damit auch Wright erlösen. „Mit Crystal Palace gegen ein Team aus Manchester zu spielen – natürlich das falsche Team aus Manchester – und Palace gewinnt…“, sagte Wright: „Das wäre fast so, als hätten wir damals gewonnen, und ich wäre dabei gewesen.“


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Damals führte Mark Hughes‘ Tor für Manchester United in der Verlängerung nach Wrights Führungstreffer noch zu einem 3:3. Das folgende Wiederholungsspiel in Wembley gewannen die „Red Devils“ mit 1:0, Palace blieb titellos. 26 Jahre später unterlag man dann United mit 1:2 nach Verlängerung.

Es wäre die erste große Trophäe in der 119 Jahre langen Vereinsgeschichte

Nun folgt also der dritte Anlauf auf die erste große Trophäe in der 119 Jahre langen Vereinsgeschichte – als klarer Außenseiter. „Wir fühlen keine Last“, sagte Glasner, der im Februar vergangenen Jahres beim damals abstiegsgefährdeten Klub übernahm und diesen sukzessive stabilisierte: „In einem Pokalfinale zu spielen bedeutet, dass man etwas Unglaubliches erreichen kann. Das ist es, wofür wir alle spielen, das ist der Kindheitstraum. Jetzt hat jeder die Chance, sich diesen Kindheitstraum zu erfüllen.“

Dass es enorm schwer wird gegen City, Pep Guardiola und Erling Haaland, ist Glasner bewusst. Zumal es für die erfolgsverwöhnten „Skyblues“ eine Chance ist, in einer schwer durchwachsenen Saison doch noch einen Titel einzufahren. Aber der Außenseiter wittert seine große Chance – und das Idol Wright hofft auf späte Linderung seiner Schmerzen. „Das ist es, was ich mehr als alles andere will“, sagte er. Einen Titel für die „Adler“.

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