Und Tschüs: Hier wird ein Nordsee-Wahrzeichen platt gemacht
Die einzigartigen Pfahlbauten am Strand von St. Peter-Ording genießen Kultstatus. Nun laufen die Abrissarbeiten eines besonders bekannten Restaurants auf Stelzen – eine Ära geht zu Ende.
Die alte Strandbar 54° Nord am Ordinger Strand wird abgerissen. Die ursprüngliche Geschichte der Strandbar reicht zurück bis ins Jahr 1975, als Doris Brauer das „Doris Strandcafé“ eröffnete. 2008 wurde es modernisiert und als „Strandbar 54° Nord“ neu eröffnet. Nach einem weiteren Umbau im Jahr 2012 erlebte das Kultobjekt 2013 seine letzte große Wiedereröffnung. Nun folgt der endgültige Rückbau des ikonischen Bauwerks.

„Es ist ein emotionaler Abschied, aber ein notwendiger Schritt im Sinne des Küstenschutzes und der Zukunftsfähigkeit unserer beliebten Urlaubsregion“, sagt die Tourismus-Direktorin von St. Peter-Ording, Katharina Schirmbeck.
Pfahlbau war nicht mehr stabil
Der vollständige Rückbau der beliebten Strandgaststätte war eine Vorgabe des Landesbetriebs für Küstenschutz, außerdem war das Bauwerk mit dem Kultstatus nicht mehr sicher: Bei Flut stehen die 200 Pfähle permanent im Wasser und das Gebäude verlor dadurch an Stabilität. 54 der alten Pfähle sollen gesichert und zwischengelagert werden. Die Tourismus-Zentrale plant eine öffentliche Versteigerung dieser Pfähle am Freitag, 1. August 2025 um 13 Uhr, auf der Wehle, Westmarken in St. Peter-Ording. Angeboten werden voraussichtlich Teilstücke in Längen von einem, zwei und fünf Metern sowie kleinere Scheiben – ausschließlich für Selbstabholer.
Strandbar findet neue Heimat landeinwärts
„Dieser Pfahlbau hat sich in das kollektive Gedächtnis unserer Region eingebrannt – als beliebter Treffpunkt, Fotomotiv und Ort voller Erinnerungen“, sagt Schirmbeck. „Umso mehr freuen wir uns, dass der Geist der alten Strandbar an einem neuen Ort weiterlebt.“ Denn auf eine Aussichtsplattform mit gastronomischem Angebot in luftiger Höhe müssen Einheimische und Gäste auch in Zukunft nicht verzichten. Die Strandbar 54° Nord findet eine neue Heimat 250 Meter landeinwärts.
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Pfahlbauten gibt es in St. Peter-Ording schon seit mehr als 100 Jahren. Die Holzhäuser auf Stelzen sind nicht nur ein echtes Wahrzeichen des Ortes, sondern auch einzigartig an der deutschen Küste. An allen Strandabschnitten des Ortes gibt es Pfahlbauten. (dpa/ste)
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