Eric Smith fordert einen Sieg gegen Bochum.

St. Paulis Eric Smith fordert einen Sieg gegen Bochum. Foto: IMAGO/Steinsiek.ch

„Dann bin ich zufrieden“: So stellt sich Eric Smith seine Zukunft bei St. Pauli vor

Es war ein lockerer Aufgalopp: Nach 70 Minuten beendete Alexander Blessin die Mittwochs-Einheit an der Kollaustraße und schickte seine Kicker zum Autogramme schreiben für die rund 50 Fans, die den Trainingsauftakt vor dem letzten Heimspiel gegen den VfL Bochum am Samstag verfolgt hatten.

„Nach zwei Tagen frei war es ein guter Start in die Woche, der Spaß gemacht hat“, resümierte Defensiv-Stratege Eric Smith: „Ab Donnerstag bereiten wir uns dann aufs nächste Spiel vor.“ Das nächste dürfte auch das letzte der Saison sein, wenn St. Pauli gegen den Tabellenletzten nicht gerade die drei Punkte und 13 Tore Vorsprung auf Heidenheim verspielt und doch noch in die Relegation (22./26. Mai) muss. 

„Meine Familie und ich sind glücklich hier“

Ein eher theoretisches Szenario – aber Smith, nach der Verletzung von Jackson Irvine in den Kapitänsstand erhoben, hält die Spannung hoch: „Jeder, der am Samstag auf dem Platz steht, sollte nur ein Ziel haben: dieses Spiel zu gewinnen.“ Bloß nicht in allzu seichtes Fahrwasser abdriften. „13 Tore Vorsprung sind eine Menge, aber auch egal“, sagt der Schwede: „Wir müssen einfach gewinnen, dann ist alles klar. Wir wollen noch eine gute Leistung bringen, um unseren Fans etwas zurückzugeben, bevor es in den verdienten Urlaub geht.“

Aus diesem Urlaub kehrt Smith vermutlich als St. Paulianer zurück. Seine starken Leistungen als Abwehrchef und Sechser haben den 28-Jährigen auch für andere Vereine interessant gemacht, doch der junge Vater sagt: „Meine Familie und ich sind glücklich hier, es zieht mich nicht in irgendeine Richtung. Solange wir in der Bundesliga spielen und dort nächstes Jahr vielleicht noch wettbewerbsfähiger sind, bin ich zufrieden.“

Smith will nicht nur gegen den Ball arbeiten

Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit mag vonnöten sein, wenn in der nächsten Bundesliga-Saison Holstein Kiel und Bochum durch den Lokalrivalen HSV und eventuell den 1. FC Köln ersetzt werden. Smith setzt darauf, dann häufiger mit dem als gegen den Ball zu arbeiten. „In unserer Aufstiegssaison hatten wir eine Menge Ballbesitz. In der Bundesliga ist der Anteil kleiner gewesen, als ich es mir eigentlich wünsche“, führt der Kapitän aus, der während der Rückrunde aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld vorgerückt ist und von dort stärker in die Spielgestaltung eingreifen kann – wenn er denn den Ball hat.

In der Tat hat sich der Umgang mit dem Ball mit dem Aufstieg geradezu ins Gegenteil verkehrt. Beim Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft kam St. Pauli auf 56 Prozent Ballbesitz, nur der 1. FC Magdeburg hielt die Kugel länger in  den eigenen Reihen. In der Bundesliga gehört der Ball nur noch zu 44 Prozent den Braun-Weißen, seltener versucht sich nur Union Berlin am kreativen Umgang mit der Pille.

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„Wir haben uns der Situation angepasst, und das hat gut funktioniert“, stellt Smith fest: „Nach meinem Rollentausch haben wir ein paar Punkte mehr geholt, aber ich hoffe natürlich, dass wir nächste Saison noch ein bisschen mehr Ballbesitz haben werden.“ Gegen Bochum lässt sich damit vielleicht schon anfangen.

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