Gelbe Müllsäcke liegen am Straßenrand zur Abholung bereit. (Symbolbild)

Gelbe Müllsäcke liegen am Straßenrand zur Abholung bereit. (Symbolbild) Foto: picture alliance / ABBfoto

Rattenplage mitten in Hamburg: „So schlimm war es noch nie“

Müllberge und Essensreste auf den Straßen: Als vor einigen Wochen die Stadtreinigung streikte, freuten sich in der Clemens-Schultz-Straße auf St. Pauli die Ratten. Die Folgen spüren die Anwohner:innen bis heute. „So schlimm war der Rattenbefall hier noch nie“, klagt ein Bewohner im Gespräch mit der MOPO. In Stadtteilen wie St. Pauli sind Ratten zwar keine Seltenheit – doch so massiv war das Problem lange nicht.

In der Clemens-Schultz-Straße sind viele der hölzernen Baumschutzumrandungen durchlöchert – die Ratten haben sich hindurchgefressen, angelockt vom tagelang liegen gebliebenen Müll. Während sich Anwohner über die Zustände beklagen, nehmen es die Gastronomen gelassener: „Das ist St. Pauli“, sagt einer von ihnen schulterzuckend auf MOPO-Nachfrage. „Hier gibt es eben Ratten.“

Partymüll auf St. Pauli zieht Schädlinge an

Dass der Befall in den vergangenen Wochen größer geworden ist, bestätigt allerdings auch das Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt. Seit Anfang des Jahres sei die Schädlingsbekämpfung bereits mehrmals vor Ort gewesen. Neben den Müllbergen lockt vor allem „zusätzlicher Partymüll an den Wochenenden“ die Tiere an – und macht die Gegend besonders attraktiv für Ratten.

Um die Nager zu vertreiben, platzieren Schädlingsbekämpfer Giftköder in der Nähe der Rattenbauten, erklärt Sinje Lehmann vom Institut für Hygiene und Umwelt – natürlich würden die Mitarbeitenden in der Nähe entsprechende Warnhinweise platzieren. Nach einiger Zeit kontrollieren sie dann, ob der Befall zurückgegangen ist – andernfalls werden die Köder erneut ausgelegt.

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Aktuell kann man immer noch einen Befall in der Clemens-Schultz-Straße feststellen, erläutert die Mitarbeiterin weiter. Erst vergangene Woche wurden bei einer Kontrolle frische Spuren von Ratten erkannt. Wegen der anhaltenden Probleme hat das Institut nun außerdem bei Hamburg Wasser um eine Überprüfung der lokalen Kanalisation gebeten.

Die wichtigste Vorsorge liegt jedoch bei den Anwohner:innen selbst, betont Lehmann: Vögel nicht füttern und Müll stets gut verschlossen lagern. Gerade in belebten Stadtteilen wie St. Pauli könnten sich die Nager sonst ungehindert weitervermehren.

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