Die Polizei bei der Durchsuchung eines Lokals im Phönix-Viertel.

Die Polizei bei der Durchsuchung eines Lokals im Phoenix-Viertel. Foto: André Lenthe

120 Polizisten im Großeinsatz: Nächste Razzia in Hamburger Problemviertel

Razzia im Phoenix-Viertel: Polizisten und Bezirksmitarbeiter kontrollierten am Montagabend Kneipen, Kulturvereine sowie Bars in Harburg – und wurden fündig! Sie stellten diverse Strafanzeigen. Ein Kulturverein musste sogar geschlossen werden.

Am Montagabend führte die Polizei im Hamburger Phoenix-Viertel eine groß angelegte Razzia durch, die von 18 bis etwa 21 Uhr andauerte. Ziel war es, die anhaltenden Probleme mit Gewalt, illegalem Glücksspiel und Drogendelikten in dem sozial belasteten Stadtteil zu bekämpfen.

Im Rahmen der Aktion wurden acht Lokale durchsucht, darunter Kneipen, Kulturvereine und eine Sportsbar. Die kontrollierten Lokale verteilten sich auf verschiedene Straßen des Viertels, darunter die Wilstorfer Straße, die Baererstraße und die Eddelbüttelstraße. Auch ein Lokal am Reeseberg, das in der Vergangenheit bereits durch Gewalt- und Glücksspielvorfälle aufgefallen war, wurde überprüft.

Polizisten werden fündig: elf Anzeigen und eine Schließung

Während der Kontrollen wurden mehr als 80 Personen kontrolliert, die sich zu dieser Zeit in den Lokalen aufhielten. Die Behörden stellten elf Strafanzeigen, unter anderem wegen illegalem Glücksspiel, illegalem Aufenthalt und Drogenhandel. Zwei Spielautomaten, sowie ein dreistelliger Bargeldbetrag wurden beschlagnahmt. Ein Kulturverein wurde aufgrund von Verstößen durch das Bezirksamt geschlossen. In einem Anbau einer Kneipe am Reeseberg wurde eine nicht genehmigte Wohnnutzung festgestellt. Das Bezirksamt hat die weitere Nutzung der Räumlichkeiten als Wohnraum untersagt.

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Insgesamt waren 129 Einsatzkräfte verschiedener Behörden beteiligt, darunter Mitarbeiter des Bezirksamts, der Lebensmittelaufsicht und des Finanzamts, sowie 120 Beamte des Polizeireviers Harburg, des Landeskriminalamtes und der Landesbereitschaftspolizei.

Verstärkte Polizeipräsenz im Phoenix-Viertel hat Folgen

Die verstärkte Polizeipräsenz zeigte unmittelbare Wirkung: Bereits gegen 20.30 Uhr waren die sonst geschäftigen Straßen des Viertels nahezu menschenleer, ebenso die umliegenden Plätze und Gaststätten. Dies verdeutlicht einerseits die Effektivität der Maßnahmen, wirft jedoch auch Fragen hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen auf das Viertel auf.

Ein Gastwirt aus der Wilstorfer Straße berichtete von erheblichen Umsatzeinbußen, da die ständigen Kontrollen und die Berichterstattung viele Besucher abschreckten. Auch der Verkehr in Harburg war durch die Aktion beeinträchtigt: Die Wilstorfer Straße wurde zeitweise für den Linienverkehr gesperrt, was zu Umleitungen und Verkehrschaos führte.

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Die Polizei betonte jedoch die Notwendigkeit der regelmäßigen Einsätze, um die Sicherheit und Ordnung im Phoenix-Viertel zu gewährleisten. Die Behörde sieht die Maßnahmen als wichtigen Schritt, um die Situation in dem problematischen Stadtteil langfristig zu verbessern.

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