Ärzte im OP-Saal (Symbolbild).

Ärzte im OP-Saal (Symbolbild). Foto: Georg Wendt/dpa

Höchststand! Hunderte Hamburger Patienten melden Behandlungsfehler

Bei der Techniker Krankenkasse in Hamburg haben sich 2024 mehr Versicherte gemeldet, die einen Behandlungsfehler vermuten, als im Vorjahr. Bundesweit ist die Zahl rückläufig.

Die Zahl für Hamburg stieg von 315 Versicherten im Jahr 2023 auf 333 im vergangenen Jahr, wie die Krankenkasse bekannt gab. Das sei ein Höchststand.

Die meisten Verdachtsfälle seien in der Fachrichtung Chirurgie (28 Prozent) gemeldet worden, gefolgt von der Zahnmedizin/Kieferorthopädie (17 Prozent) und Geburtshilfe/Gynäkologie (11 Prozent). Bundesweit sank die Zahl der gemeldeten Fälle von 6504 auf 6431. Das sei die zweithöchste von der TK festgestellte Jahreszahl, hieß es.

Nur jeder dritte gemeldete Verdachtsfall bestätigt sich

Behandlungsfehler können nach Angaben der Krankenkasse beispielsweise bei der Aufklärung der Patienten, der Verabreichung von Medikamenten oder während einer Operation passieren. Nur jeder dritte gemeldete Verdachtsfall bestätigt sich als berechtigter Vorwurf, wie die Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg, Maren Puttfarcken, in einer Pressemitteilung erklärte.

„Gleichzeitig rechnen wir bei der Anzahl der Behandlungsfehler mit einer hohen Dunkelziffer“, so Puttfarcken weiter. „Viele Versicherte wüssten nicht, dass sie sich bei einer vermuteten Fehlbehandlung an ihre Krankenkasse wenden könnten.“

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Wenn die Krankenkasse den Fall übernehme, gehe sie in Vorleistung. Entscheide sich die Kasse für eine Klage, könnten die Versicherten den Ausgang des Gerichtsverfahrens abwarten und dann entscheiden, ob sich eine eigene Klage lohne. Eventuelle Gutachten, die die Krankenkasse in Auftrag gegeben habe, könnten die Betroffenen nutzen. Oft dauerten Klageverfahren sehr lang, teilweise mehr als 15 Jahre, hieß es weiter. (dpa/mp)

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