Fahrrad-Demo in Hamburg: Kinder kämpfen für mehr Sicherheit auf der Straße
„Kinder fahren Rad, lebenswerte Stadt“ ist das Motto der Fahrraddemo „Kidical Mass“. Bei der Veranstaltung am Samstag werden zahlreiche Kinder und Eltern erwartet. Ihre Ziele und Forderungen sind ziemlich eindeutig.
Ein Bündnis aus den Verkehrsclubs ADFC und VCD sowie der Initiative Parents for Future Hamburg organisiert die Fahrradfahrt quer durch Hamburg vom Tschaikowskyplatz auf St. Pauli bis zum „Asphalt Sprenger“ in Hammerbrook. Katharina Lepik, Projektleiterin Kinder-und Jugendmobilität beim ADFC Hamburg und Mitorganisatorin der Demo, möchte gemeinsam mit den Veranstaltern für mehr Sichtbarkeit von Kindern im Straßenverkehr kämpfen.
Die Kinder würden in Straßenverkehr oft übersehen werden und hätten so keinen sicheren Schulweg. „Kidical Mass“ soll Hamburger:innen zeigen, dass die Kleinen einen Platz im Straßenverkehr haben und nicht nur auf dem Gehweg.
Schulstraßen, Tempo 30, mehr Verkehrserziehung
Die Forderungen von ADFC, VCD und Parents for Future sind eindeutig: Es sollen mehr Kinder die Möglichkeit haben, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu Schule zu kommen. Damit das in einem sicheren Rahmen passiert, setzen die Vereine auf Schulstraßen, Tempo 30, mehr Zebrastreifen und mehr Verkehrserziehung. „Wir sind schon sehr lange und auf unterschiedlichen Ebenen mit Politik, Polizei und Behörden im Gespräch und konnten auch schon einiges erwirken“, sagt Lepik.
Trotzdem kritisieren die Veranstalter der Fahrrad-Demo den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. „Den Radverkehr massiv zu fördern und auch schon von klein auf, damit auch die zukünftigen Radfahrer dabei bleiben, ist ein ganz wichtiger Beitrag für unsere Klimaziele“, sagt Lepik dazu. „Da sehen wir im Koalitionsvertrag viel zu wenig.“
Die Stadt müsse schneller und konsequenter daran arbeiten, Kinder verkehrstüchtig zu machen – und das in jedem Stadtteil. „Da wäre viel Potential, wenn man die Kinder und Jugendmobilität gezielt fördert und nicht nur den Parkplatzbestand“, so Lepik.
Ziel: Kinder zum Fahrradfahren motivieren
Lepik, selbst Mutter, ist begeistert von den Rückmeldungen der Eltern: „Die ganze Aktivität zeigt, dass auch von Eltern nicht mehr hingenommen wird, dass nur über Parkplätze geredet wird und nicht über sichere Schulwege für Kinder.“
Neben den Forderungen der Vereine geht es auch darum, Kinder zum Fahrradfahren zu motivieren. Die Demonstration soll positive Anreize geben und Eltern sowie Kindern die Möglichkeit eines nicht motorisierten Schulwegs aufzeigen.
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„Wir wollen der Öffentlichkeit zeigen: Hey, hier sind Kinder, und die sind mitten auf der Straße und nicht auf dem Gehweg“, so Lepik.
Die Veranstalter erwarten etwa 500 Menschen, mit denen sie gemeinsam bei Musik, Seifenblasen und hoffentlich auch Sonnenschein durch Hamburg fahren. Nach der Demonstration warten am „Asphalt Sprenger“ in Hammerbrook Theater und Mitmachaktionen auf die Teilnehmer.
„Kidical Mass“: Samstag, 10. Mai. Start um 14 Uhr auf dem Tschaikowskyplatz (St. Pauli), Endpunkt ca. 15 Uhr beim „Asphalt Sprenger“ (Bullerdeich 6, Hammerbrook). Streckenlänge ca. 6 km über Gorch-Fock-Wall, Esplanaden, Glockengießerwall, Amsinckstraße).
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