Bespraytes Haus mit Zaun abgesperrt

Das Bezirksamt Altona hat das besprayte einstige Klo-Haus nun abgesperrt. Foto: Florian Quandt

Streit um Graffiti-Haus eskaliert: Bezirksamt erstattet Anzeige

Jetzt wird es ungemütlich im Kampf um das „Fischi-Haus“ in Altona: Das ehemalige Klohäuschen, das aus Sicherheitsgründen abgerissen werden soll, wurde vom Bezirksamt eingezäunt. Das wollten die Graffiti-Kids wohl nicht auf sich sitzen lassen und haben den Zaun zerstört. Das Bezirksamt will Anzeige erstatten.

Eine Petition, ein Spendenaufruf, ein eigener Instagram-Kanal: In die Rettung des „Fischi-Hauses“ stecken Altonaer Jugendliche gerade viel Liebe. Kein Wunder: Das ehemalige Toilettenhäuschen ist seit etlichen Jahren nicht nur Proberaum für lokale junge Musiker, sondern die Außenwände dienen als legale Graffiti-Fläche und sind mittlerweile von einer dicken Farbschicht bedeckt. Ein wichtiger Treffpunkt für Heranwachsende.

Bezirksamt Altona stellt Anzeige gegen Unbekannt

Zur Wahrheit gehört aber auch: Das „Fischi-Haus“ ist marode, und zwar so richtig. Das Mauerwerk ist feucht, von oben und unten dringt Wasser ein, der Proberaum ist nicht zu retten, das Häuschen muss abgerissen werden. Sagt das Bezirksamt – und die Jugendlichen wollen es retten.

Vor einer guten Woche tauchte dann plötzlich ein Zaun rund um das Häuschen auf. Den Grund für dessen Aufstellung teilte das Bezirksamt nicht mit. Eigentlich glaubten die Jugendlichen, noch Zeit zu haben, um sich für die Rettung des Hauses einzusetzen. Einige reagierten deshalb wohl etwas über und beschädigten den Zaun, warfen Teile davon auf das Dach des Toilettenhauses und installierten Banner mit den Aufschriften „Ganz Altona fordert: Zaun weg“ und „Hände weg von unserem Viertel – Jugendkultur erhalten“. Der Proberaum gilt als einer der letzten bezahlbaren in der Gegend.

Nun bestätigt das Bezirksamt Altona, wegen der Randale – nicht wegen der Banner – wegen Sachbeschädigung Anzeige gegen Unbekannt erstatten zu wollen. „Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass der Bauzaun dort aus Gründen der Verkehrssicherung steht. Und das offensichtlich auch berechtigt. Denn das Dach des Gebäudes gilt als einsturzgefährdet. Und wenn man sieht, dass der Bauzaun zum Teil auf dem Dach gelandet ist, dann scheint unsere Sicherungsmaßnahme einmal mehr angebracht zu sein“, so Mike Schlink, Sprecher des Bezirksamtes.

Das könnte Sie auch interessieren: Zoff um legendäres Klo-Häuschen geht in die nächste Runde – das steckt dahinter

Die Initiative „Fischi Haus bleibt“ distanziert sich auf Instagram von der Randale: „Wir heißen dieses Verhalten aber ausdrücklich nicht gut! Solche Aktionen könnten gegen uns verwendet werden und unserem Anliegen, dem Erhalt des Hauses, schaden“, heißt es da.

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test