Philipp Treu gegen Frankfurts Kristensen

Ob es am Sonntag zwischen Frankfurt (r. Kristensen) und St. Pauli (l. Treu) hoch hergeht, hängt von den vorherigen Ergebnissen der Konkurrenz ab. Foto: imago/Philipp Szyza

Geht es um gar nichts? Frankfurt könnte wie St. Pauli durch sein – Fans sind empört

Die Nummer ist zwar nicht neu, aber immer noch gewöhnungsbedürftig. Seit der Saison 2021/22 wird in der 1. und 2. Liga nur noch der abschließende statt wie zuvor die letzten beiden Spieltage parallel ausgetragen, was am 33. Spieltag zu seltsamen Konstellationen führen kann. Zum Beispiel am Sonntag, wenn der FC St. Pauli ab 17.30 Uhr bei Eintracht Frankfurt ran muss.

Die Ausgangslage der Hamburger ist inzwischen hinlänglich bekannt. Die Kiezkicker könnten bereits am Samstagnachmittag den Klassenerhalt feiern, wenngleich ohne eigenes Zutun. Denn der 1. FC Heidenheim muss beim 1. FC Union Berlin gewinnen, um St. Pauli in der Tabelle weiterhin noch abfangen zu können. Schon bei einem Remis wäre Braun-Weiß sicher auch in Zukunft Erstligist.

Kiezklub und SGE können auf dem Sofa Ziele erreichen

Und auch die Frankfurter könnten ohne eigene Einflussnahme, also vor dem Fernseher auf dem Sofa, ihr Ziel erreichen, das das lautet: Königsklasse. Nämlich dann, wenn am Samstag der SC Freiburg bei Holstein Kiel verlieren oder am Sonntag um 15.30 Uhr Borussia Dortmund in Leverkusen maximal unentschieden spielen würde. Dann hätte die Eintracht die Champions-League-Quali schon vor Anpfiff ihres Spiels gegen St. Pauli in der Tasche.

Vom besseren Freundschaftsspiel mit Wettbewerbscharakter bis hin zur Matchball-Partie ist also alles möglich für beide Kontrahenten. Ein Aspekt, an dem sich viele Leute stoßen. Das Fanbündnis „Unsere Kurve“ erneuerte nun seine Forderung zur Rückkehr zum alten Format – und lieferte konkrete Anhaltspunkte, die im aktuellen Modus „Integrität des Wettbewerbs und Einhaltung des Fair-Play-Gedanken“ in Frage stellen.

St. Paulis Situation als mahnendes Beispiel

Durch den zeitlichen Versatz gewisser Paarungen komme es im Meisterrennen, den (Fern-)Duellen um Europa, dem Aufstiegs- oder dem Abstiegskampf immer wieder zu Konstellationen, „bei denen das Wissen um vorherige Ergebnisse der Konkurrenz die eigenen benötigten Ergebnisse beeinflusst“, heißt es – und nennt die Partie des FC St. Pauli am Main als eines der Beispiele.

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Zwar wolle man Spielern und Vereinen ausdrücklich nicht unterstellen, sich aufgrund verschiedener Ergebnisse „hängen zu lassen“, doch es sei „nicht von der Hand zu weisen, dass die Kenntnis feststehender Ergebnisse der Konkurrenz Druck auf- oder abbauen könnte, was dann zu unterschiedlichen Handlungsmotivationen führen kann“, lautet die Schlussfolgerung des Fanbündnisses. Ob bewusst oder unbewusst, „eine echte Wettbewerbsgerechtigkeit ist nur bei zeitgleich angesetzten vorletzten Spieltagen gegeben“.

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