„Fantasy Filmfest Nights“: Die vier spannendsten Tage des Frühjahrs
Wie Arielle sieht sie nicht gerade aus, die schwer verletzte Nixe, die Doug da aus dem Meer gezogen hat. Schleimig-schmuddelig, mit Reptilienhaut und furchterregenden Reißzähnen ist diese Meerjungfrau wirklich zum Fürchten. Aber Doug ist fasziniert von ihr und nimmt sie mit zu sich nach Hause … „The Mermaid“ ist einer der 18 Filme, die bei den „Fantasy Filmfest Nights“ (FFN) gezeigt werden, und ein Paradebeispiel für das außergewöhnliche Programm, mit dem die FFN seit vielen Jahren glänzen.
Bereits 1987 wurde das Fantasy Filmfest in Hamburg gegründet; es ist Deutschlands größtes Genre-Festival und hat mittlerweile mit den Fantasy Filmfest White Nights im Januar und den Nights im Frühjahr zwei Ableger. Die sind zwar kürzer, stehen dem „großen“ Fest aber in puncto Qualität in nichts nach.
Alles dabei – bis auf Mainstream
Und, ja, selbstverständlich gibt es da Horror, auch ganz harten. Aber ebenso Fantasy, Drama, Action, Sci-Fi und Komödie, oft sogar miteinander vermischt – nur Mainstream ist halt nicht dabei. Newcomer-Streifen nehmen traditionell viel Raum ein, aber es gibt auch Neues von Regie-Altmeistern und Altstars.

Zu Letzteren zählt zweifellos John Lithgow („Dexter“, „Konklave“). In „The Rule Of Jenny Pen“ (18.5., 21.15 Uhr) spielt er den alten Dave. Der terrorisiert seine Mitbewohner im Seniorenheim mit geradezu diabolischer Freude – bis eines Tages Stefan (noch ein Altstar: Geoffrey Rush) einzieht …
In „Locked“ findet sich der Kleinkriminelle Eddie (Bill Skarsgård, Clown Pennywise in „Es“) in einem Albtraum wieder, nachdem er das Auto eines Psychopathen geklaut hat. Und der wird von Anthony Hopkins verkörpert (16.5., 18 Uhr).
Ganz großes Kino

Um Frankreichs Regie-Star Luc Besson war es ruhig geworden. Nun meldet er sich mit „June And John“ zurück, einem wilden Mix aus Thriller und Romanze (17.5., 18 Uhr).
Etwas Neues wagt der koreanische Regisseur Kim Soo-jin. In „Noise“ kann eine schwerhörige junge Frau mit ihrem neuartigen Hörgerät Laute wahrnehmen, die nicht für ihre Ohren bestimmt sind. Hier wird der Horror zum Großteil über die Tonspur auf das Publikum losgelassen.
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Besonders zu Herzen geht das australische Stop-Motion-Wunderwerk „Memoir Of A Snail“: Die kleine Grace ist eine Außenseiterin. Als der Vater stirbt, werden sie und ihr Zwillingsbruder Gilbert vom Jugendamt getrennt und in Pflegefamilien in verschiedenen Staaten untergebracht. Das Schicksal der Geschwister geht so sehr zu Herzen, dass die Tränen des Publikums in Strömen fließen werden. So klein die Knetfiguren auch sind – das ist ganz großes Kino!
Savoy: 15.-18.5., Einzeltickets 14/12 Euro, Infos und Programm: fantasyfilmfest.com

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