Johnathan Stove konnte an alter Wirkungsstätte nicht glänzen.

Johnathan Stove konnte an alter Wirkungsstätte nicht glänzen. Foto: WITTERS

Dritte Pleite in Folge! Towers brauchen ein kleines Wunder für die Playoffs

Die Playoffs rücken für die Hamburg Towers in weite Ferne. Nach der deutlichen 81:102 (19:27, 18:30, 22:21, 22:24)-Pleite in Weißenfels müssen aus den beiden letzten Heimspielen nächste Woche unbedingt Siege her, um die Saison noch zu verlängern. In Sachsen-Anhalt hatten die Türme durch eine indiskutable Leistung in den ersten 20 Minuten nicht den Hauch einer Chance und kassierten ihre dritte Niederlage in Folge.

„Wir sind zuversichtlich, aber wir müssen unsere Stärken aufs Parkett bringen“, sagte Johnathan Stove vor dem Spiel an alter Wirkungsstätte dem Streamingdienst „Dyn“. Für den heimischen MBC hatte er groß aufgetrumpft und den Weißenfelsern vorige Saison zum Klassenerhalt verholfen, ehe es ihn im Winter nach Hamburg zog. „Dies ist ein besonderer Ort, dem ich sehr dankbar bin“, würdigte Stove den Gegner.

Auf dem Parkett war der Respekt dann allzu groß. Nach zweieinhalb Minuten stand es 2:10, dann sorgten Dunks von Jordan Barnett und Kur Kuath für ein wenig Hoffnung – doch die trog. Kuath fiel mit ungewohnt vielen Fehlpässen auf, Brae Ivey fand nicht recht ins Spiel, an der Weißenfelser Defensive bissen sich die Towers allzu oft die Zähne aus. Dazu trat die eigene Verteidigung ähnlich nachlässig auf wie zuletzt bei der überraschenden Heimniederlage gegen die Bamberg Baskets.

Erste Towers-Auszeit bei 14 Punkten Rückstand

Nach weniger als fünf Minuten hatten die Towers ihr fünftes Mannschaftsfoul verbucht, beim ernüchternden Zwischenstand von 6:20 nahm Trainer Benka Barloschky seine erste Auszeit. Bevor der erste Ball gespielt wurde, hatten beide Teams 15:14 Siege auf ihrem Konto. Weißenfels lag auf dem begehrten zehnten Platz, die Türme hauchdünn dahinter auf Rang elf.

Doch am Samstagabend lagen Welten zwischen beiden Teams. Barloschky handelte sich wegen Beschwerden ein technisches Foul ein und nahm nach 15 Minuten beim Stand von 23:41 seine zweite Auszeit. Es wurde nicht besser: Der Weißenfelser Spencer Reaves warf einen Dreier von unten, zur Pause war der Hamburger Rückstand auf satte 20 Zähler (37:57) angewachsen.

Coach Barloschky: „Biss in der Verteidigung verloren“

„Wir haben Dinge vielleicht zu selbstverständlich genommen und den Biss in der Verteidigung verloren“, hatte Barloschky vor dem Spiel festgestellt – und dies als Weckruf an sein Team verstanden. Er verhallte ungehört.

Nach der Halbzeitpause hielten die Wilhelmsburger mit, ohne die Gastgeber noch einmal in Bedrängnis bringen zu können – zumal der beste Towers-Akteur Jaizec Lottie nach einem erfolgreichen Korbversuch in der Crunchtime lädiert war. Bis auf zehn Punkte (73:83) kamen die Hamburger noch einmal heran, doch die Hypothek der ersten Hälfte wog zu schwer – zumal alle folgenden Versuche, mit Dreiern eine Wende zu erzwingen, ihr Ziel verfehlten.



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Eine Dreierquote von 23 Prozent war viel zu wenig, um die Playoff-Hoffnungen zu nähren, Weißenfels kam auf 54 Prozent. Noch bevor Michael Devoe die Hundert für die Hausherren klarmachte, spotteten die heimischen Fans mit dem Gesang: „Siehst du, Hamburg, so wird das gemacht.“

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Lottie stach mit 19 Punkten bei den Türmen heraus. „Als Team haben wir unsere Leistung nicht bringen können, wir waren nicht bereit“, sagte der 27-Jährige bei „Dyn“. Seine Mitspieler Kuath und Ivey sammelten jeweils 13 Zähler, Stove kam bei seinem Ex-Klub auf gerade zehn Punkte. Mit nun 15:15 Siegen fielen die Hamburger am Samstagabend hinter Ludwigsburg auf Platz zwölf zurück.

Die Heimspiele gegen Europapokalsieger Chemnitz (Mittwoch) und Titelanwärter Ulm (Sonntag) müssen mit ziemlicher Sicherheit beide gewonnen werden, um die Playoff-Chancen zu wahren. Das käme nach den Leistungen zu Hause gegen Bamberg und in Weißenfels einem kleinen Wunder gleich.

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